„Textilien und Mode“ heißt die neue Ausstellung in Gallinchen.
Cottbus (h.) Drei Monate hat Herbert Lehmann wieder geforscht, gestöbert, gelesen, kopiert und sortiert, um diese neue Sonderausstellung aus eigenen Beständen des Stadtteilmuseums in der Gallinchener Schule zu schaffen. Sein Sohn Frank konnte ihm nur bedingt helfen, für ihn als Deutschlehrer haben schon die Abitur-Vorbereitungen begonnen. Beides ist höchst wichtig: Geschichtswissen und gutes Deutsch.
Steffen Krestin, der Chef des professionellen Stadtmuseums, mehrere Freunde des Heimatvereins und andere Gäste waren zur Eröffnung am Mittwoch sehr angetan. Die „Modenschau“ nimmt Bezug zur regionalen Textilgeschichte, zeigt sogar die Arbeit in der einstigen Gallinchener Spinnerei, die längst abgerissen ist, so wie es später den Rundstrickautomaten erging, die „Präsent 20“ erzeugten, das hier auch konfektioniert wurde. Aber die Betrachtung reduziert sich nicht auf lokale Gewebe und Gestricke, schweift ab ins Mondäne und lässt den Kontrast zum einfachen, sauber gestopften Mädchenkleidchen (Foto) unkom- mentiert wirken. Dezent sind auch die historischen Umstände unterlegt, und den Rest besorgen Großvaters Krawatten aus den Zwanzigern, der eigene Zweireiher von gutem Zwirn aus DDR-Tagen und der Rotfuchskragen der einstigen Bürgermeister-Gattin. Offen ist das Museum immer mittwochs, 15 bis 18 Uhr, und nach Absprache.
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