Lausitzer FDP-Stimme im Bundestag: Prof. Martin Neumann wurde jetzt 65.
Zum vorgezogenen Kohleausstieg erklärt der Lausitzer Sprecher für Energiepolitik der FDP-Bundestagsfraktion, Prof. Martin Neumann:
Der politisch beschlossene Kohleausstieg 2038 klingt zunächst einmal gut; aber die bevorstehenden Herausforderungen für die Kohlereviere sind enorm: Ökologie, Strukturwandel und Versorgungssicherheit müssen trotz der frühzeitigen Abschaltung der Kohlekraftwerke gelingen.
Ob das realistisch ist, muss zumindest bezweifelt werden. Schon jetzt warnen beispielsweise Umweltpolitiker aus NRW, dass die Wasserwirtschaft durch den schnelleren Kohleausstieg an ihre Grenzen kommt und mögliche Steuermilliarden, die für den Strukturwandel gedacht waren, im Sande versickern. Das ist nicht akzeptabel.
Das durch den Tagebau veränderte Grundwasser kann nicht über Nacht renaturiert werden. Die infrastrukturellen Maßnahmen, wie dringend benötigte Pipelines, um Grundwasseradern aufzufüllen, müssen erst angegangen werden. Sonst drohen die Flüsse und Gewässer in den Kohlerevieren Lausitz, Rhein und Ruhr auszutrocknen – eine ökologische Katastrophe, die in der politischen Debatte nach wie vor zu kurz kommt, was nicht im Sinne des Klimaschutzes sein kann.
Prof. Dr. Martin Neumann, der in dieser Woche seinen 65. Geburtstag beging, ist die FDP-Stimme im Deutschen Bundestag, dem er 2009-2013 angehörte und seit 2017 wieder angehört. Neumann hat 1987 an der Cottbuser Ingenieurhochschule promoviert, war dann Stadtbaudirektor in Lübbenau und ab 1990 Abgeordneter im ersten Brandenburger Landtag. In den 90er Jahren lehrte der Vetschauer an der Fachhochschule Lausitz in Senftenberg und folgte dann einem Ruf an die Hochschule Magdeburg-Stendal als Professor für Technische Gebäudeausrüstung.
Neumann war Mitglied der LDPD, die 1990 in der FDP aufging und wurde 2001 stellvertretender Landesvorsitzender der Partei. Als Hornbläser ist er musikalisch unterwegs und mit dieser Ambition seit vielen Jahren Präsident des Landesmusikrates Brandenburg e.V.
2002 hat er für das Oberbürgermeisteramt in Cottbus kandidiert.
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