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Lausitz wird Industriekultur-Vorreiter

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Die Energiefabrik Knappenrode gehört zum Netzwerk Sächsisches Industriemuseum. Anm Sonntag, 15.11. von 12 bis 20 Uhr lädt das Museum zum traditionellen „Kehraus“ ein Foto: CGA-Archiv

Seenland ist ab dem Jahr 2016 Brandenburger Partner zum Aufbau eines neuen Netzwerkes:
Senftenberg/Knappenrode (trz). Die Lausitz wird neuer touristischer Vorreiter in Brandenburg. Zumindest, was die Industriekultur angeht. Konkret soll das Seenland ab kommendem Jahr Brandenburger Partner zum Aufbau eines entsprechenden Netzwerkes werden. Das hat Marcus Heberle, stellvertretender Geschäftsführer des ­Tourismusverbandes Lausitzer Seenland, während der Seenland-Regionalkonferenz in Knappenrode angekündigt. „Der Schwerpunkt der hiesigen Industriekultur befindet sich nun mal im Süden von Brandenburg“, erklärte der Experte. Beim Tourismusverband solle eine entsprechende Koordinierungsstelle angesiedelt werden. Das Netzwerk werde bis zum Jahr 2018 aufgebaut. Ziel sei unter anderem, die einzelnen Attraktionen zu bündeln und interessierten Gästen in einem Gesamtpaket anzubieten.
Da hat die Niederlausitz mit ihrer über 160-jährigen Industriegeschichte jede Menge zu bieten. Zu den inzwischen weltweit bekannten Höhepunkten zählt das Besucherbergwerk F 60 am Nordufer des Bergheider Sees. Dieser Anziehungspunkt wurde im Jahr 2002 eröffnet, und bereits sieben Jahre später wurde der 500 000. Gast begrüßt. Die umfunktionierte Abraumförderbrücke besticht mit ihrer schieren Dimension inmitten der Landschaft im Wandel. Weitere Industrierelikte der Niederlausitz zum Anschauen sind unter anderem die Brikettfabrik „Louise“,  etwa auf halber Strecke zwischen Bad Liebenwerda und Finsterwalde gelegen, das Erlebniskraftwerk Plessa bei Elsterwerda, die Biotürme mit ihren gläsernen Aussichtskanzeln in Lauchhammer sowie das hochmoderne Industriekraftwerk Schwarze Pumpe, das erst im Juni 1998 ans Netz gegangen war.
Solch eine Dichte an Industriekultur gibt es in keiner anderen Region Brandenburgs, auch wenn das Land manch weitere überregionale Attraktion zu bieten hat, etwa den Ziegeleipark Mildenberg bei Berlin beziehungsweise das Industriemuseum in Brandenburg an der Havel.
Bereits seit mehreren Jahren führt die „Energieroute Lausitzer Industriekultur“ zu den bedeutendsten Attraktionen. Sie zählt auch zu den insgesamt 19 europäischen Routen der Industriekultur.
Im Freistaat Sachsen existiert bereits das Netzwerk „Sächsisches Industriemuseum“. Lausitzer Flaggschiff ist dabei natürlich die Energiefabrik Knappenrode südlich von Hoyerswerda, eine frühere „Brikettbude“, in der die Braunkohle ihre Veredlung erfuhr. Darüber hinaus gehören zu diesem Verbund ebenso das Industriemuseum Chemnitz, die Tuchfabrik der Gebrüder Pfau in Crimmitschau sowie die Zinngrube in Ehrenfriedersdorf im nördlichen Erzgebirge.

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