Augustbeginn mit subtropischer Hitze.
Niederlausitz. Stand vor genau einem Jahr die Flutkatastrophe im öffentlichen Blickpunkt, so diskutieren heute erhitzte Gemüter über die derzeitige Wärmeperiode. Dafür ist ein Azorenhoch verantwortlich, welches sich laut Professor Eberhard Schaller, dem Lehrstuhlinhaber Umweltmeteorologie an der BTU, „wie eine Wurst“ quer über Europa erstreckt. Damit ergibt sich eine langanhaltende, stabile Wetterlage. Jedoch sind solche Witterungsperioden, insbesondere in der Lausitz, nichts ungewöhnliches. Allerdings wurde gestern erneut für Cottbus und den Spree-Neiße-Kreis die Waldbrandstufe IV ausgerufen. Somit ist das Betreten und Befahren der Wälder verboten. Eine Abkühlung in diesen Tagen verspricht ein Bad in unseren Seen. Die Wasserqualität ist gut, wobei die Wassertemperatur oft schon, mallorcaähnlich, als lauwarm bezeichnet werden kann, beispielsweise am flachen Branitzer Badesee. Auch die Ozonwerte steigen durch die Hitze. Gestern wurden in Cottbus 114 Mikrogramm je Kubikmeter Luft gemessen; der Grenzwert liegt bei 180 Mikrogramm. Die subtropische Hitze hat, ebenso wie die ergiebigen Niederschläge des Vorjahres, kaum etwas mit einer Klimaveränderung zu tun. Professor Schaller kann die Frage nach einer begonnenen Klimaveränderung mit einem klaren „Nein als Naturwissenschaftler“ beantworten. Bei diesen extremen Witterungserscheinungen handelt es sich um Einzelereignisse, wobei jedoch eine Zunahme dieser festzustellen ist. Besteht durch lange Dürreperioden Gefahr für den geplanten Cottbuser Ostsee? „Die Chance für dieses künstliche Gewässer liegt bei 50 Prozent. Ich will nicht sagen, daß der See nicht kommt“, sagt Professor Eberhard Schaller. Die Antwort wird man erst in 20 Jahren kennen.
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