Wachstums-Booster Medizin-Uni: OB kündigt massive Baumaßnahmen an / Ministerinnen Dr. Schüle und Müller zu Gast in Cottbus
Cottbus (MB). Vor einem halben Jahr wurde die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT) gegründet, nun fand am Dienstag, 14. Januar, der erste Neujahrsempfang am Universitätsklinikum statt. Rund 200 Gäste, darunter zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft sowie der Gesundheitsversorgung, tauschten sich aus. Im Mittelpunkt standen der Übergang des ehemaligen CTK in die Landesträgerschaft, die ersten Meilensteine des Uniklinikums sowie die großen Vorhaben für 2025. Es wurde genetzwerkt und gelacht, gelauscht und gesprochen, gegessen und getrunken – kurzum: ein gelungener Abend in lockerer Atmosphäre.
Prof. Dr. Eckhard Nagel, Vorstandsvorsitzender der MUL – CT, gab einen Ausblick auf die bevorstehenden Ereignisse in diesem Jahr und stellte zugleich den inzwischen vollständigen Vorstand des Uniklinikums vor: „Nach dem ersten halben Jahr als neu gegründete Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem können wir sagen: Wir haben wesentliche Grundlagen und den Strukturwandel bereits erfolgreich umgesetzt. Ein besonderer Dank gilt allen Mitarbeitenden. Wenn wir dieses Tempo und diese Qualität beibehalten können, bin ich zuversichtlich, dass unser engagierter Zeitplan nicht ins Wanken gerät. Für 2025 wird es vor allem darum gehen, die Qualität der medizinischen Versorgung aufrechtzuerhalten und durch die Besetzung zentraler Professuren weiter auszubauen. Es ist erfreulich zu sehen, wie groß das Interesse hochqualifizierter Kolleginnen und Kollegen an unserer neuen Universität ist. Besonders herausfordernd wird der Strukturwandel im Gesundheitswesen sein, und das in der Entstehung befindliche Medizinkonzept muss die gesamte Modellregion adäquat versorgen.“
Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle bezeichnete das Projekt als Hoffnungsträger, der im In- und Ausland Aufmerksamkeit erfährt: „Der Ausblick für 2025 ist vielversprechend: Die ersten zehn Professuren sind ausgeschrieben, und die Förderzusagen von Bund und Land sorgen für Planungssicherheit. Unser Ziel bleibt ambitioniert: Mit dem Aufbau der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem investieren wir nicht nur in die Zukunft der Region, sondern auch in die Ausbildung dringend benötigter Ärztinnen und Ärzte. Gleichzeitig ist dies der Impuls für wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung in der Lausitz. Ich wünsche allen Beteiligten auch für 2025 viel Erfolg und ein glückliches Händchen.“
Auch die neue Gesundheitsministerin Britta Müller gehörte zu den geladenen Gästen: „Die Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen ist eine der größten Herausforderungen, vor der wir alle gemeinsam stehen. Wir benötigen junge, gut ausgebildete Ärztinnen und Ärzte für Brandenburg. Die Ausbildung im eigenen Land ist ein zentraler Schlüssel zur Fachkräftesicherung. Hier wird die MUL – CT eine Schlüsselrolle einnehmen.“ Zudem werde das Zusammenspiel von ambulanter und stationärer Versorgung immer wichtiger. Müller spricht in diesem Zusammenhang von einer „stambulanten“ Versorgung.
Der Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick verwies auf die baulichen Prozesse im Rahmen des Umbaus auf dem Medizincampus, der das Bild der gesamten Spremberger Vorstadt verändern wird: „Hier wird in Cottbus-Geschwindigkeit gearbeitet. Unsere eigene Projektgruppe steht bereit. Die nächsten Abstimmungen mit den Verantwortlichen der MUL – CT zum baulichen Strukturkonzept folgen Mitte Februar. Sobald die Planungen zur MUL – CT weiter vorangetrieben sind, wird die Stadt Cottbus das Großprojekt flankieren mit städtischen Baumaßnahmen: Wir werden im Bereich der kommunalen Daseinsvorsorge mit Kita- und Schulbau für die wesentlichen Voraussetzungen sorgen, im Bereich des Straßenbaus unter anderem die Thiemstraße Ende der 2020er Jahre grundhaft umbauen. Cottbusverkehr wird die tiefbaulichen Maßnahmen durch eigene Investitionen zur Verbesserung der Situation des Nahverkehrs begleiten.
Das erste Fahrradparkhaus, gleich am Südausgang des Hauptbahnhofes und somit im direkten Übergang zur MUL – CT, soll schon dieses Jahr in Bau gehen. Anfang März gibt es einen nächsten Termin mit den Partnern zur Aufgabe der Schaffung von Angeboten für Wohnen auf Zeit, hier explizit für Studierende und Auszubildende im direkten Umfeld des Klinikums. Der Wohnungsmarkt selbst bleibt eine Kernaufgabe für uns; es gilt, attraktive, qualitative und der Nachfrage angemessene Angebote für alle vorzuhalten. Somit kommen zur unglaublichen Größenordnung von 3,7 Milliarden Euro für die MUL – CT weitere Maßnahmen der kommunalen Hand in einer Größenordnung von mehreren Millionen Euro hinzu. Auf den heute erreichten Stand der Vorbereitung können wir alle stolz sein. Und doch: Die harte Arbeit kommt erst noch.“
Musikalisch flankiert wurde der Abend vom Streichquartett des Cottbuser Staatstheaters.
Weitere Beiträge aus Cottbus und Umgebung finden Sie hier!