Ostersingen, Ostereier und mehr in Burg für die ganze Familie.
Region (MB). Ein beliebtes Osterausflugsziel ist der Spreewald. Berühmt und weit über die Grenzen der Lausitz bekannt sind die wunderbar verzierten Ostereier. Wie diese kleinen Kunstwerke entstehen, kann man rund um die Ostertage nicht nur sehen, sondern gerne selbst einmal ausprobieren. Zum Beispiel in einem der Kurse im Heimatmuseum Dissen sowie in der Osterwerkstatt am Karfreitag und Ostersamstag von 11 bis 17 Uhr im Haus der Begegnung in Burg.
Osterwerkstatt
In der Osterwerkstatt werden verschiedene Techniken des Ostereierverzierens gezeigt. Die Wachsreservetechnik können Kinder an beiden Tagen auch selbst ausprobieren. Daneben können Glasmosaike hergestellt oder es kann unter Anleitung gefilzt werden. Der Eintritt ist frei. Am Karfreitag, 29. März, „Stiller Freitag findet ein besonderes Konzert in der Dissener Kirche statt.
Ostersingen
Angelehnt an den alten und eindrucksvollen Brauch des Ostersingens singt der Chor „Łužyca“ ab 16 Uhr alte sorbische Trauerlieder und Osterchoräle. Einst zogen die Frauen und Mädchen am Ostersonntag schon vor dem Sonnenaufgang singend durch das Dorf, um die Osterbotschaft zu verkünden. Heute lebt dieser Brauch wieder auf, zum Beispiel in Werben und Ruben. Die Sängerinnen tragen die Kirchgangstracht der Passionszeit und starten um 5 Uhr. Gegen 6 Uhr treffen sie an der evangelischen Kirche in Werben ein. Anschließend wird mit dem Osterlicht still in das noch dunkle Gotteshaus eingezogen. Hier findet eine Morgenandacht statt. Während des Osterläutens wird das Osterlicht an die Anwesenden verteilt. Der Ostermorgen endet mit Ostermusik auf dem Kirchplatz. Es spielt der Posaunenchor der Kirchengemeinde.
Wendischer Kirchgang
Wie ein Schatz werden in Burg die Röcke, Tücher, Schürzen und Hauben der Kirchgangstracht gehütet. Einst an allen hohen kirchlichen Feiertagen Pflicht, kann man diese erhabenen schwarzen Trachten zum Kirchgang am Ostersonntag bestaunen. Die Chorgemeinschaft Concordia und die Kirchengemeinde leiten das Auferstehungsfest bereits um 9.30 Uhr mit dem Osterblasen und dem Ostersingen ein Der Gottesdienst mit Pfarrer Huppatz beginnt um 10 Uhr.
Wendisch-deutscher Ostermorgen
Ein wendisch-deutscher Ostermorgen mit den Ostersängerinnen, Osterlicht, Osterläuten und dem Posaunenchor leitet das Auferstehungsfest ein. Am Ostersonntag, 31. März, ab fünf Uhr morgens, ziehen die Ostersängerinnen durch Ruben und Werben. Start ist am Denkmal, um die Osterbotschaft zu verkünden. Gegen sechs Uhr treffen sich alle Ostersängerinnen am Werbener Feuerwehrgerätehaus zum gemeinsamen Singen. Aufgrund von Bauarbeiten in der Kirche findet die Frühandacht mit Anne-Maria Apelt um 6.15 Uhr im Schwesternhaus statt. Mit dem Osterlicht wird still in das noch dunkle Haus eingezogen. Während des Osterläutens wird das Osterlicht an die Anwesenden verteilt. Der Ostermorgen endet mit Ostermusik, gespielt vom Posaunenchor der Kirchengemeinde in der Werbener Kirche. Um 9.30 Uhr wird zum Ostergottesdienst mit Superintendent Thimme eingeladen.
Ostersemmel
Überliefert ist, dass die Kinder am 1. oder 2. Osterfeiertag zu ihren Taufpaten in die umliegenden Dörfer gingen, um sich eine Ostersemmel nebst drei Ostereiern, einem Pfefferkuchen und einem kleinen Geschenk oder einem Geldstück zu holen. Die Ostersemmel hat ganz verschiedene Formen. In Burg ähnelt sie einem Spreewaldkahn, symbolisiert aber ein Palmenblatt und ist 40 bis 50 Zentimeter lang. Die Burger Bäckerei Mieth bäckt die Ostersemmel bis heute nach altem Familienrezept. Heute wird die Ostersemmel gern verschenkt an Kinder und Freunde oder einfach selbst verzehrt. Das Gebäck schmeckt mit Wurst oder Marmelade oder traditionell mit Leinöl und Zucker.
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