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Papitz will klingendes Kulturgut erhalten

Für die Rettung eine der ältesten Orgeln der Region aus dem Jahr 1828 werden 90 000 Euro benötigt

Ein seltener Schatz ist die Papitzer Orgel. Pfarrer Axel Geldmeyer will diesen Schatz nun für die Lausitz bewahren und die Orgel aus dem Jahr 1828 sanieren lassen. Hierzu werden 90 000 Euro und zahlreiche Spender benötigt Foto: Mathias Klinkmüller

Papitz (mk). Die Papitzer Kirche beherbergt nicht nur eine der
ältesten Glocken (15. Jahrhundert) sondern auch eine der ältesten Orgeln. Diese stammt aus der Hand der Orgelbauerfamilie
Johann-Christoph Schröter aus Sonnewalde in der Niederlausitz. 1828 wurde sie erbaut. Pfarrer Axel Geldmeyer schwärmt von der Qualität des Instrumentes. Umgeben mit klassizistischen Schmuckelementen sind im Orgelprospekt 31 klingende Pfeifen, des insgesamt zehn Register umfassenden einmaligen Instruments zu sehen.
„Nur sehr wenige Orgeln der Schöther-Werkstatt sind heute noch erhalten und bespielbar. Die Orgel in der Papitzer Dorfkirche ist somit eine der ältesten Orgeln unserer Region und ein ganz besonderer Schatz der Niederlausitzer Orgelbaukunst“, sagt der Pfarrer. Allerdings haben die Jahrzehnte der Nutzung deutliche Spuren hinterlassen. Spuren, die nicht allein die Optik sondern vor allem die Bespielbarkeit betreffen. Mit Notreperaturen konnte in den vergangenen Jahren Abhilfe geschaffen werden.
Doch nun ist dringend Hilfe nötig, will man diese Orgel als Kulturgut der Lausitz bewahren, sagt Axel Geldmeyer und hofft auf viele Spender, welche die Kirchengemeinde Papitz unterstützen, die
90 000 Euro für eine Sanierung aufzubringen. Im Jahr 2018/2019 soll sich eine spezialisierte Orgelbaufirma dem Instrument annehmen. Eigentlich brauche der Ort keine Orgel für 90 000 Euro sagt der Pfarrer. Zum Gottesdienst an jedem Sonntag könnte auch eine elektronische Orgel Abhilfe leisten. Doch die Orgel liegt der Kirchengemeinde sehr am Herzen. Neben der Einzigartigkeit, wofür sie auch unter Denkmalschutz steht, geht es vor allem darum, dass die Orgel auch weiter erklingt. Beim Organisten Bernhard Schiemenz ist der Orgelbau Teil seiner Ausbildung gewesen. Immer wieder konnte er die Papitzer Orgel reparieren.
Doch Nachwuchs an dieses Instrument heranzuführen, ist kaum möglich, so schwer ist dieses mittlerweile zu spielen. Auch der Blasebalg müsste vom Dach heruntergeholt werden, da dort im Winter und Sommer ganz andere Temperaturen herrschen, als hinter den Sitzreihen, wo die Orgel steht. Axel Geldmeyer sieht in der Orgel auch ein Kulturgut, mit dem Papitz wuchern kann. Mit ihr will er die Attraktion der Dörfer in der Region erhalten. So kann er sich im Sommer auch Orgelkonzerte in Papitz gut vorstellen, um aufs Land zu locken. Nach Weihnachten hat die Kirchengemeinde zehn Prozent der Sanierungs-Summe an Spenden zusammen. Wer die Sanierung der Orgel unterstützen möchte, kann sich an die Evangelische Kirchengemeinde Papitz wenden. Mehr Informationen unter: www.pakri.net/orgel-retten

 

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