Junge Sprembergerin wählt ungewöhnlichen Karriereweg mit Perspektive.
Region (MB). „Eigentlich wollte ich zur Polizei gehen“, berichtet Marisa Schiffer. „Auf der Ausbildungsmesse vor drei Jahren stellten sich die Schornsteinfeger sehr überzeugend vor und haben mir diesen Beruf schmackhaft gemacht“, gibt die junge Sprembergerin strahlend zu. Der Ausbildungsberuf ist in den vergangenen Jahren deutlich frauenfreundlicher geworden, doch Marisa Schiffer ist neben 16 jungen Männern die einzige Frau in der landesweiten Berufsschulklasse.
Schornsteinfegermeister Lars Tschendel staunte nicht schlecht, als Marisa Schiffers Anfrage kam. „Sie stand eines Tages vor meiner Tür und bat darum, die Ausbildung absolvieren zu können. Seit diesem Tag gab es keine einzige Beschwerde – im Gegenteil: Die Kunden fragen sogar, wo denn der Lehrling ist, wenn sie mal nicht dabei sein kann.“ Das Berufsbild des Schornsteinfegers hat sich durch die Modernisierung der Feuerungsanlagen drastisch verändert. „Es gibt weniger Feuerstätten mit Festbrennstoffen, dafür aber mehr kleine Kaminöfen als Zusatz. Mit unserer sauberen Messtechnik nutzen wir modernste Technologien, sind energetische Berater und tragen zum Umweltschutz und zur Luftreinhaltung bei“, beschreibt Lars Tschendel die täglichen Aufgaben. „Bei den Leistungen und ihrem sympathischen Auftreten wird sich noch vor Ablauf der Ausbildung ein Kehrbezirk finden, der dieser Junggesellin sehr gern ein Angebot zur Beschäftigung unterbreitet“.
Im Kammerbezirk Cottbus erlernen derzeit 13 Lehrlinge den Beruf des Schornsteinfegers, darunter zwei Frauen.
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