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Senftenberg: Einfach intolerant

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Anmerkungen zu „NippleJesus“ der neuen Bühne

Senftenberg. Im Schloss in den Räumen der Lausitzer Kunstsammlung spielt das Ein-Personen-Stück und kann auf jegliche Bühnenausstattung verzichten.
Dave, heftig tätowiert und etwas schlaksig, hat es aus der Türsteher-Szene in diese heiligen Hallen verschlagen, Südflügel, Nr. 49. Seine Frau Lisa hat ihm Druck gemacht nach einem Vorfall im Club Casa Blanka. Jetzt passt er auf Kunst auf, ein „Kunstwerk kontroversen Charakters“, wie auf einem Hinweisschild für Besucher steht. Dave fasziniert das Jesus-Bild. Nie zuvor hat ihn ein Kunstwerk so berührt, schon gar nicht der Mann am Balken in der Kirche. Er schaut näher hin. Was hat sich die Künstlerin Marta Monström wohl hierbei gedacht! Das Bild ist eine Applikation aus lauter aus Fotos ausgeschnittenen Brustwarzen – kleine, größere, winzige…
Dimitrij Breuer wippt vielversprechend in den Kniekehlen. Er ahnt Provokation, gibt diesem Dave Gelegenheit, sich in inneren Monologen zu ordnen. Es kommen Besucher (die man nicht erlebt), die der „kontroverse Charakter“ reizt. Aber Toleranz? Nein!
Die Geschichte verläuft spannend. Autor Nick Hornby hat sich viel gedacht und Breuer spannt den Bogen konzentriert bis zum Schluss. Ein großartiger Monolog. Es gab viel Beifall und den Lacher bei einer Kunstenthüllung: ein Souvenir-Brikett.
J.Heinrich

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