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Das Schwarze Rhino lebt

170204 afrika
Geduld und Glück braucht man, um einem Nashorn, zumal einem Spitzmaul- oder Schwarzen Nashorn, zu begegnen. Hier tritt das Tier aus der Buschdeckung eines Tales heraus Fotos: J. Heinrich

Pirsch in der Masai Mara und am Lake Nakuru

Von Nairobi, Kenias übervölkerter Hauptstadt, haben wir uns westwärts bewegt. Im Savannenland der Masai treffen wir  die nomadischen Einheimischen und erreichen  den Nationalpark.
Im Dunkeln ordnen wir unsere Ausrüstung im Zelt. Das Frühstück fällt knapp aus; das meiste haben abends die Meerkatzen geklaut und auf die Bäume geschleppt. Wir müssen los, um möglichst vor sieben das Frühlicht zu nutzen.
Frierend stehen die Masai am Eingang zum Reservat und bieten Schnitzereien an. Unsere Gedanken kreisen nur um eins: Werden wir sie alle, die Big Five, finden? Elefant, Löwe, Büffel, Nashorn und Leopard. Nirgendwo sonst in Afrika sind die Erfolgsaussichten so gut wie gerade hier.  Die Landschaft liegt graubraun, fast kahlgefressen im fahlen Dämmern. Überall Tierlosungen und gebleichte Knochen. Aus Niederungen ragen dunkelgrün Busch- und Baumkronen auf. Gnus und die hübschen Thomson-Gazellen begegnen uns zuerst, dann, gemächlich die Akazienblätter malmend, eine Gruppe von 13 Giraffen.
Ein Geierpulk balgt sich um Kadaver, etwas entfernt spannt der Gepard aus dem Busch. Die kleinen Zebramangusten könnten seine Beute werden, aber sie achten nicht auf Gefahr, suchen emsig Echsen, Schlangen  oder wenigstens Käfer zum Frühstück.

Bei den Masai lieben es Männer wie Frauen gleichermaßen, sich in grellfarbene Tuche zu hüllen und mit bunten Perlen und Knöpfen zu schmücken

Wir haben einen guten Tag: Elefanten, mehrfach Löwen und etwas abseits auch Büffel zeigen sich. Weit hinten erspäht Evan, unser scharfäugiger Kenianer, eine Großkatze im Busch. Sie streckt sich. Nein, keine Löwin. Ein wundervoll gezeichneter Leopard! Mit souveräner Gelassenheit streicht er durch flaches Gesträuch, sichert mehrfach nach allen Seiten und läuft in beste Kamera-Position.
Per Funk rotiert die Nachricht, dass unweit ein Nashorn aufgetaucht sei. Und nicht irgendeines – ein Spitzmaul- oder Schwarzes Rhino. Diese Art ist infolge Wilderei am stärksten gefährdet. Nur 64 gibt es noch in der Serengeti. Jetzt vielleicht 65. Wir entdecken später am Lake Nakuru per Fernglas ein Muttertier mit ihrem wenige Tage alten Nachwuchs. Unser Rhino zieht seine Revierbahn, donnert zweimal an markante Büsche kräftige Urinsalven und stampft ins nahe Gefels.

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