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Sonntagswanderung Nr.1: Tour nach Zahsow

Sonntagstour
Unsere erste Sonntagstour führt westwärts
aus der Stadt hinaus. Treffpunkt könnte das Flugplatzmuseum sein. Wir folgen nicht
immer den herrlich ausgebauten Radwegen, sondern suchen oft auch Wald- und
Feldwege aus, durch die es sich mühsam
tritt, die uns aber sehr nahe an unberührte Natur bringen. Die Sumpfdotterblumen
stehen in schönster Blüte, die Wildenten paaren sich, die Lerchen steigen trällernd
in den Frühlingshimmel…
Unsere nächste Tour in zwei Wochen führt südwärts und spreeauf unter anderem zum Reiterhof Kutzeburger Mühle.

Sie haben Tradition, die Sonntagswanderungen. In vielen Familien und auch in der GRÜNEN Heimatzeitung. Mitte der 90er Jahre gab es eine “Beilage für mobile Leser” mit rund 30 Touren zum Nachwandern oder -radeln. Einige davon sollen in dieser Land & Leute-Reihe neu entdeckt werden. Wir laden Sie ein, die Empfehlungen an einem der nächsten Sonntage zu folgen…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gastfreundliches Zahsow.
Gleich am Ortseingang gibt
es den blumengeschmückten
Willkommensgruß, und gegenüber lädt
das Traditionsgasthaus “Zur Linde”.
Familie Müller bietet hier
Hausmannskost;
viele Cottbuser wissen das gerade
sonntags zu schätzen.

Die schönste Zeit des Jahres beginnt. Eigentlich braucht es keine weiten Wege, um immer nur zu genießen: die zart durchblätterten Baumkronen, die Blütenfülle, das Wiesengrün und die Löwenzahnsonnen darin, das Zwitschern und Singen über-all. Richtig: Wir möchten Sie mit der ersten Sonntagswanderung auf den Geschmack bringen. Von allem gibt es genügend unterwegs – die eigentliche Sehenswürdigkeit ist die erwachende Natur.
Von Cottbus-Ströbitz radeln wir durch den Zahsower Weg und sind gleich im Wald, dann jenseits der Straße auf einem schön geführten Radweg neben dem Flugplatz Richtung Zahsow. Das Dorf empfängt uns freundlich. Der Anger ist prächtig erneuert, es lohnt sich, ihn einmal zu umrunden oder auch in der “Linde” zu rasten und mit den Zahsowern ins Gespräch zu kommen. Die erzählen gern ihre Dorfgeschichten, von denen viele mit dem nahen Flugplatz oder mit den weiten Wäldern in Sielower Richtung zu tun haben. Dorthin zieht es uns heute.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Ortsausgang Zahsow weist
ein alter Kilometerstein die
Wege in vier Himmelsrichtungen. Wir halten uns
links – Richtung Burg/Berlin.

Wir wählen gleich vorn den Sielower Weg, sehen schöne Höfe, die alte Kilometersäule (wir müssen links vorbei) und danach den Friedhof mit dem Grab der wendischen Dichterin und den Kriegsgräbern, die auch zu DDR-Zeiten immer ohne Aufsehen gepflegt wurden.
Durch Hochwald geht’s nach Sielow, und sobald wir die Chaussee überquert haben, fesselt uns ein Naturwunder: die 15 Meter hohe Wildbirne. Von Weitem wirkt sie knorrig wie eine Eiche; Exemplare dieser Größe sind selten. Die Früchte sind übrigens nicht genießbar, denn die Holzbirne, wie sie auch genannt wird, ist nicht nahe mit unserer Gartenbirne verwandt.

 

 

 

 

 

 

Augen auf für schöne Details.
Die Reize bäuerlicher
Architektur und Baukunst
werden heute wieder geschätzt.

Wir radeln hinter den Schießplätzen vorbei und dann durch Sielow. Nein nicht dem Radweg folgen wir, sondern rechts davon dem gelben Weg entlang den Häusern. Wir umfahren die Kirche, die mit Jugendstilelementen ihre junge Bauzeit verrät, überqueren (siehe Skizze) die Hauptstraße fast gerade und lassen dann den Sportplatz rechts liegen. Schnurgerade, anfangs bei strengem Stallgeruch, geht es durch Hochwald fast genau nordwärts. Ein Pilzwald, denken wir, und freuen uns auf ein Wiedersehen im Herbst. Doch wo der Wald sich lichtet, erfasst uns mit schönem Auenpanorama wieder die Frühlingsstimmung. Der breite Sandpfad ist der Dissener Weg; wir folgen ihm nach links, wenn wir nicht den auch sehr reizvollen Umweg noch geradeaus und später nach rechts Richtung Erlengrund auf uns nehmen wollen. Wir verlängern in diesem Falle über Döbbrick und dann Maiberg unsere erste Tour auf 42 Kilometer. Gleich über Dissen werden’s am Schluss rund 35, gut zu schaffen in vier Stunden.

 

 

 

 

Pause auf dem Spreedamm.
Überall unterwegs laden
Rastplätze ein, oft auch mit
Informationstafeln versehen.
An der Dissener Spreebrücke
erfährt der Radler
zum Beispiel Interessantes
über das Storchendorf.
Proviant allerdings
sollte man im
Gepäck haben.
Etwas Wasser und
Bananen reichen schon.

Auf dem Spreedamm radelt sich’s flott, später dann von der Spree nach Guhrow haben wir das schönste, aber auch anstrengendste Naturstück vor uns. Es ist fast urwaldartig, aber gut ausgeschildert. Gräben begleiten den Weg, und es gibt immer Spannendes zu sehen.
Weiter wollen wir über Ruben nach Papitz, wo eine prächtige wendische Kirche und dieses Wochenende der Reitplatz sehenswert sind.
Über das Vorwerk Rabenau kommen wir nach Kolkwitz und nehmen dort vor der Schranke den Weg nach links (ehemals allkauf-Zeltstandort) durch die nochmals wildromantischen Krautgärten. Wo der Weg hier “endet”, führt er offiziell als ganz schmaler Pfad weiter über die Wiese. Dann halten wir uns links und bald wieder rechts, und durch die Landgrabenstraße gelangen wir an das Feuerwehr-Depot des 550jährigen Ortsteils Ströbitz. Wir sind am Ziel.

Welch eine Pracht, welch’ würdige Baumstattur! Wohl an die 80 Jahre
alt ist die Wild-Birne von Sielow, die
stattlichste ihrer Art in Cottbus. Sie ist
als Naturdenkmal gekennzeichnet.

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