Cottbus. Die Industrie- und Handelskammern kritisieren den Donnerstag-Beschluss des Landtages, nur sechs verkaufsoffene Sonntage pro Jahr zuzulassen, massiv. Dr. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus, die das Thema federführend für die brandenburgischen IHKs betreut, stellt fest, das Land nehme „sehenden Auges die Benachteiligung von über 55 000 Brandenburgischen Händlern gegenüber ihren Berliner Kollegen in Kauf.“ Mit dem Beschluss besteht im Vergleich zu den zehn verkaufsoffenen Sonntagen in Berlin auch künftig eine Spaltung der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Die vom Bundesverfassungsgericht eingeräumten Spielräume wurden mit dem novellierten brandenburgischen Ladenöffnungsgesetz nicht ausgeschöpft. Als völlig maßlos kritisieren Händler die Erhöhung der Strafgelder bei Verstößen gegen den Schließzwang um bis zu 900 Prozent. Das sei, so auch die IHK, „in der augenblicklichen wirtschaftlichen Situation niemandem zu vermitteln.“