Motorsportlegende ist bis heute beruflich aktiv.
Region. Leidenschaft in Sport und Handwerk können ideal harmonieren. Ein gutes Beispiel dafür ist Motorsportlegende und Handwerker Gunter Frohn aus Treppendorf bei Lübben. Der 74-jährige blickt auf ein umtriebiges Leben als Sportler, Handwerker und Unternehmer zurück. Im Jahr 1959 begann er mit 14 Jahren seine Lehre zum Kfz-Mechaniker im KIB Lübben. Hier entwickelte sich auch seine Leidenschaft zum Motorsport. Damals ging es noch mit dem Fahrrad zu den Rennen nach Herzberg und Fürstlich Drehna. Drei Jahre später, 1962, stand er selbst das erste Mal am Start. Bereits 1964 wurde er Juniorenmeister. Den 3. Platz der DDR-Meisterschaften „Motocross Klasse bis 125 cm3 holte er 1967 und kam damit auch ins Auswahl-Team in Erfurt. Auch in den Jahren 1971, 1973 und 1974 schaffte er als Vizemeister den Sprung auf das Treppchen. Seit 1973 verfügte Frohn über eine internationale Lizenz. Doch dann fiel der Motorsport aus der besonderen Förderung und es blieben die Rennen der Freundschaft in den sozialistischen Ländern. Erschwerend kam hinzu, dass die bis dahin dominierenden tschechischen ČZ-Motorräder ins Hintertreffen gerieten. Besonders die japanische Konkurrenz setzte die technischen Maßstäbe. Selbst in der DDR-Meisterschaft oder im Rahmen des Pokals der Freundschaft (einer Art Ostblock-WM) konnte man mit der Technik aus dem Ostblock nicht mehr gewinnen. „Die technische Entwicklung im Motorsport kann man nicht aufhalten“, erläutert der technikaffine Motorsportler Frohn schmunzelnd und fügt hinzu: „Ich hatte immer die besten Maschinen.“ Natürlich war das ein sehr kostenintensives Hobby und so blieb der Kfz-Handwerker am Ball, reparierte in jeder freien Minute Autos sowie Zweiräder und entwickelte sich zum Tüftler. Seine eigens entworfenen und in der Scheune produzierten Motocross-Griffe der Marke „GuFro“ (seine Initialen) fanden reißenden Absatz. So kam er zu den begehrten Devisen, um sich mit moderner westlicher und japanischer Technik auszurüsten.
Als Werkstattleiter, Tüftler und Feierabend-Mechaniker war Frohn quasi selbstständig, seine offizielle Gewerbegenehmigung für seinen Motorsportservice erhielt er 1988, ein Jahr vor der Wende. Durch die Kontakte aus dem Motorsport wurde er der erste Suzuki-Händler in Ostdeutschland.
Wer zu DDR-Zeiten Motocross gefahren ist und erfolgreich sein wollte, musste von der Sache besessen sein.
Diesen Biss hat Gunter Frohn bis heute. Mit Stolz erzählt er von seiner freundschaftlichen Verbindung zum Suzuki-Werksteam und die gemeinsamem Erlebnisse mit dem international erfolgreichen Ken Roczen, der aus der Nähe von Apolda stammt. Bis heute ist der Motorsport-Enthusiast mit seinem Service-Fahrzeug bei den Rennen unterwegs und nach wie vor hält der leidenschaftliche Handwerker Sport-Maschinen für Kunden aus ganz Europa fit.
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