Nachtwächter auf Hochrad und Hochseil – Spremberger Originale schreiben seit 1893 bis heute immer wieder Geschichte.
ann vom Tannenweg aus Kolkwitz, OT Hänchen, bemerkt: „Da ich die Festlichkeit nicht kenne, habe ich das Bild an den Weghinweisschildern der Stadt Spremberg zugeordnet. Die Entfernungsangaben auf den Schildern können nur von Spremberg sein.“ Irina Lehmann aus der Räschener Straße in Cottbus ist sich sicher: „Diesmal ist C die richtige Lösung. Das Foto wurde in Spremberg aufgenommen. Die ‘97’ auf dem Wegweiser war der entscheidende Hinweis, auch wenn sich die Straßenführung mittlerweile geändert hat.“Katrin Lehmann aus der Rostocker Straße in Cottbus erklärt: „Im Hintergrund ist das Spremberger Schloss (mit dem Niederlausitzer Heidemuseum) zu erkennen. Es war Residenz der Merseburger Herzogsfamilie. Zielstrebiges Sammeln von regionalen Gegenständen führte schon im Dezember 1911 zur Eröffnung des Museums im Schloss. 1997 zog das Niederlausitzer Heidemuseum, wie es seit April 1991 offiziell heißt, ein zweites Mal in das Schloss ein. Nach Umbauarbeiten wurde es im April 2000 für die Besucher eröffnet. In den Ausstellungen wird die Beziehung von Mensch, Landschaft und Kultur in der vom Braunkohlenabbau geprägten Region in anschaulicher Weise deutlich. Schwerpunkte bilden die Volkskunde, Industriegeschichte, Naturkunde, Schloss- und Regionalgeschichte.“Das letzte Wort hat diesmal Spremberg-Experte Manfred Gnida: „Seit der (falschen) 1000-Jahrfeier 1893, dem ersten Heimatfest, hat es mehrere Darsteller des Nachtwächter Kulke gegeben. Walter Kolbe, ein gelernter Bäcker und Leiter einer Laienspielgruppe, verkörperte ihn damals. Eine Paraderolle nach dem Krieg war die Darstellung des hier auf dem Hochrad sitzenden Richard Löser. Er war absolut schwindelfrei, was1963 beim Auftritt der berühmten Hochseilartisten Weisheit zu erleben war. Als die Artisten fragten, ob jemand es wagen würde, über das ca. 25 Meter hohe Seil zu laufen, meldete sich Löser mit seinen damals 63 Jahren. Der Artist ging damals vor und er hielt sich an dessen Schultern fest. Die Besucher auf dem Pfortenplatz hielten den Atem an.“
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