Heinz Knobloch aus der Stadtpromenade weiß:„Die ‚konsument‘-Türen gingen B) im Oktober 1968 auf. Damit hatte Cottbus wie Hoyerswerda mit seinem ‚Centrum‘ ein Großkaufhaus. Schön ist, dass jetzt wieder die Gaststätte offen ist. Hoffentlich hat sie den Zuspruch wie damals. Sie war genauso ein Treffpunkt, wie das ‚Sternchen‘, dem viele Cottbuser nachtrauern.“ Diethart Schulz aus dem gleichen Wohnblock ergänzt: „Hintergrund war ein Staatsbesuch von Walter Ulbricht in Cottbus. Das alte Warenhaus in der Sprem entsprach nicht mehr den Sicherheitsanforderungen und wurde gesperrt. Ärgerlich: Vor dem Neubau hatten viele fleißige Hände an dieser Stelle einen schönen Park hergestellt.“
Eberhard Rietschel aus der Parzellenstraße hatte folgendes Erlebnis: „Wir standen einmal zwei Stunden vor der Tür und die Massen haben die endgültige Öffnung nicht abgewartet, sondern sich reingedrängt und zur Rolltreppe gerannt. In der I. Etage war die ‚Technik‘. Die alte Rolltreppe, quer zur jetzigenbrachte mich zum Ziel: die ‚Bastelecke‘, wo ich für die elektrische Eisenbahn elektrische Weichen oder ein neues TT-Triebfahrzeug erstand.“
Herbert Ramoth aus Cottbus glaubt: „Heute wird es von den jüngeren Lesern kaum noch jemand nachvollziehen können, welche Erlebnisse noch unseren Alltag ‘bereicherten’, zum Berispiel beim Erwerb (Kauf wäre nicht die passende Bezeichnung) eines Farbfernsehgerätes. Mehrere Versuche waren bei mir erfolglos. Irgendwann dann ein Hinweis einer freundlichen Verkäuferin: ‘Kommen Sie nicht am Dienstag, sondern schon am Montag, aber Sie müssen sehr schnell sein.’ Eine halbe Stunde vor der Ladenöffnungszeit postierte ich mich also am Eingang. Über die Rolltreppe, die nicht in Betrieb war, stürzte die Menge nach oben. Im entsprechenden Raum war ich dann der Sechste. Eine Dame zählte die aufgeregt Wartenden ab – bei zwölf war Schluss. DDR-Alltag!“
Kurt Noack aus Gross-Kölzig, Bergmannsweg, schreibt: „Mit 700 Mitarbeitern war das das größte Warenhaus Brandenburgs. Die Grundsteinlegung erfolgte am 22. November 1966. Auf einen Gefrierschrank musste noch zehn Jahre gewartet werden.“
Renate Brinke aus der Hagenwerderstraße in Cottbus sieht es so: „‘konsument’ war wirklich ein Kaufhaus für alle Bedürfnisse – leider manchmal etwas spärlich bestückt. Von Lebensmitteln über Bekleidung und Haushaltswaren war alles vertreten. Sogar einen kleinen Baumarkt gab es. Wenn es da Tapeten gab, war der Andrang groß. Aber das Bummeln durch die Abteilungen hat auch Spaß gemacht. Im Obergeschoß gab es ein Restaurant; das Essen dort hat immer geschmeckt. Gut finde ich, daß es wieder eine Gastronomie im jetzigen Galeria-Haus gibt.“
Klaus Herold aus Cottbus merkt noch an: „Die Schule, heute Bestandteil des BLECHEN, verlor die Turnhalle, weil ein Parkplatz errichtet wurde. Bei Bauarbeiten kamen Gebeine eines ehemaligen Pestfriedhof hervor.“ Und schließlich erklärt Günter Röhl aus der Cottbuser A.-Feuerbach-Straße „Ich war einer der ersten Kunden dort, weil wir das ‘konsument’ mit gebaut haben.“ Bauarbeiter durften in der Tat einen Tag vor allen anderen Leuten einkaufen.
Adelheid Krause aus Lieskau hat sich ein Tonbandgerät gekauft – ZK 21. „Das besitze ich heute noch mit vielen Tonbändern. Es steht auf dem Boden. Ich kann mich davon einfach nicht trennen, weil das Gerät wirklich meine erste Anschaffung von meinem ersten Geld war, als ich ausgelernt hatte.“
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