Die südliche Sprem im bedrückenden Zustand elf Jahre nach dem Krieg
Ein „bedrückend schönes Dokument“ nennt Bernd Görlich das Rätselbild der letzten Woche. Einerseits Lebensfreude im Sommer 1956 – andererseits elf Jahre nach dem Krieg noch eine Stadt in Trümmern. „Ganz deutlich sind die vier dorischen Säulen zu erkennen, die Waldschmidts nobles Kaufhaus schmückten, erbaut 1926 und 1931 nach hintern erweitert. Später entstand hier die Lückenschließung mit ‘Stadt Cottbus’ und Exquisit-Laden.“
Georg Müller vermutet falsch: „Die Festtagskutsche im Bild von damals passiert gerade die Spremberger Straße in Höhe des Häuserblockes Nr. 40/41, so zwischen Mühlenstraße und Altmarkt. Noch sind die Schäden aus dem Bombenangriff vom 15. Februar 1945 und die Brandauswirkungen im April selbigen Jahres unübersehbar…“
So und ähnlich lauten mehrere Zuschriften. Wolfgang Schmidt vermutet „Säulen zum späteren Kaufhaus des Konsums, das dann zum Schlosskirchplatz hin erweitert wurde.“ Auch das ist falsch; mehrere Leser schlugen dies vor.
Richtig lag aber wieder Richard Adolph aus der Arndtstraße, der sich an der „zweigleisigen Ausweichstelle der Straßenbahn“ orientierte. „Sonst war die Straßenbahnlinie in der Spremberger Straße nur eingleisig.
Trotz einer Flut von Publikationen über die Cottbuser Stadtgeschichte in den letzten Jahren hat sich in vielen Köpfen ein falsches Bild vor allem über die Kriegsfolgen eingeprägt. So wird immer wieder von Bombenschäden in der Altstadt gesprochen. Die gab es aber nur ganz vereinzelt. Der Großteil der Schäden (Oberkirche, Rathaus, Weißes Ross, Sprem, Berliner Straße / Altmarkt) entstand bei Kämpfen im April, als die Rote Armee Cottbus erreichte.
Wir freuen uns, dass immer neue Dokumente Lücken schließen helfen.“