Die Briefmarkensammler trafen sich 1925 und auch 1947 wieder in Cottbus.
„Es handelt sich sicher um den Cottbuser Postkutschkasten“, vermutet Wolfram Balke vom Sportlerweg in Welzow richtig. Auch Helga Meier aus der Kaltenborner Straße in Guben zweifelt nicht: „Auf dem Motiv ist der Cottbuser Postkutscher.“ Das Rätsel war nicht schwer, denn die anderen zur Auswahl gestellten Orte werden eher mit anderen Symbolen, wie Knappen (Senftenberg) oder Türmen (Sorau) verbunden. „Allein der Postkutscher deutet auf Antwort B hin“, meint Wolfgang Bauch vom Cottbuser Fontaneplatz. „Google bestätigt sogleich, dass die 1. Niederlausitzer Briefmarkenausstellung in Cottbus stattfand.“
Ganz genau weiß es Klaus Reiter aus Cottbus: „Vom 2. bis 13. April 1925 trafen sich die Philatelisten in Kottbus zur ersten Ausstellung. Wir sehen hier die offizielle Postkarte zur Ausstellung. Sie zeigt die Sachsen-Dreier und die Bayern-Einser mit weiteren Motiven. Der Veranstalter war der Niederlausitzer Briefmarkenbund e.V. und Schirmherr war Prinz Eitel-Friedrich von Preußen. 1692 wurde das erste Grenzpostamt in Cottbus eingerichtet und die erste Briefmarke mit dem Motiv
von König Friedrich Wilhelm IV., mit der Stempelfarbe rot, verkauft. Was zu DDR Zeiten noch ein beliebtes Hobby war ist heute kaum noch von Interesse im Zeitalter des Internets. Auch Peter Lenhart aus der Straße des Friedens in Schwarzheide hat Bayerneinser und Sachsendreier identifiziert.
Rainer Wollmann vom Tannenweg in Kolkwitz-Hänchen erklärt: „Da der Veranstalter, der Niederlausitzer Briefmarken-Bund e.V. seinen Sitz in Neukölln (Berlin) hatte, ist das K für Cottbus noch heute in Neukölln vertreten, z.B. Kottbusser Tor, Kottbusser Str. oder Kottbusser Damm.“
Peter Klar vom Platanenweg in Peitz hat uns die Kopie eines philatelistischen Belegs aus dem Jahr 1947 beigelegt. Auf der damaligen Briefmarkenschau, die vom 28. September bis 4. Oktober lief, wurden unter anderem „Postwertzeichen der UdSSR und der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands“ gezeigt. Das Schmuckmotiv der Werbekarte war auch hier der „Postkutschkasten“, den der Postkutscher gerade wäscht und bürstet.
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