Horst Baltin schreibt: „Dieses Bild ist am Wasserturm aufgenommen, er steht rechts davon. Es ist der Eingang des ‚Stadions der Einheit’ zu sehen. Vor dem Eingang steht ein Schlagballwerfer. In der linken Hand hat er einen Schlagball, in der rechten den Stab. Der Schlagball kann 60 bis 70 Meter weit fliegen. Heute ist diese Sportart nicht mehr populär. Bis in die 50er Jahre stand diese Skulptur vor dem Gymnasium. Dann wurde sie zum Eingang des Stadions umgesetzt. Im Hintergrund ist das Gymnasium zu erkennen. Früher war es die Sportschule. Im Stadion fanden in den 60er und 70er Jahren viele interessante Fußballbegegnungen statt. So spielte beispielsweise Vorwärts Cottbus, damals DDR-Liga, eine Saison in diesem Stadion. Eine Begegnung war gegen Energie Cottbus. Es gab einen Zuschauerrekord – über 9000 Zuschauer verfolgten dieses Spiel Ende der 60er Jahre. Das Stadion platzte aus den Nähten. Auch Einheit Forst, damals Bezirksliga, absolvierte viele Freundschaftsspiele gegen höherklassige Mannschaften aus dem Berliner Raum, so Motor Köpenick, Dynamo Schönhausen oder Motor Wildau. Und Forst sah in diesen Partien nicht schlecht aus. Aber es wurde auf diesem Platz nicht nur Fußball gespielt. Es gab auch Leichtathletikwettkämpfe und auch die Spartakiade fand hier statt. Sogar die DDR-Rundfahrt als Etappenziel endete in diesem Stadion. Radsportlegende Täve Schur ist in diesem Stadion in den 60er Jahren eingefahren. Ich selbst habe mit der SG Groß Schacksdorf in den 70er Jahren auf dem Platz gespielt. Dort haben wir den 3. FDGB-Pokalsieg in Folge gegen die Mannschaft von Aktivist Groß Kölzig gewonnen. Die Finalspiele wurden immer am 1. Mai ausgetragen. Diese Erinnerung wird man nicht so schnell vergessen.
Seit den 90er Jahren spielt der ESV Forst, früher Lok Forst, in diesem Stadion.“
Marlis Machmüller schreibt: „Um das Stadion herum führte früher ein durchgehender Weg. Dort habe ich das Radfahren erlernt. Ich erinnere mich noch, wie mein Vati plötzlich nicht mehr hinter mir war. Zum Anhalten peilte ich damals den Zaun an. So konnte ich erstmals ohne Sturz selbständig vom Rad absteigen. Der Weg ums Stadion wurde zu meiner Schulzeit auch für Crossläufe genutzt“.
Dr. Wilfried Scholze schreibt: „Diese Figur ist ein Athlet und steht vor dem Wasserturm. Sie stand ursprünglich auf einem Sockel vor der Jahn Schule, die 1929 gebaut worden ist, heute Gymnasium. Das ist ein Athlet, der von einem Dresdener Bildhauer produziert wurde und das Provinzial Schulcollegium konnte wählen zwischen einer Orgel für die Aula oder dieser Figur, die vor der Schule stand. Dort hat sie bis 1945 gestanden, bis zum Ende des Krieges. Als dann die Umgegend vom Stadion (die Parkanlage) neu gestaltet wurde, hat man ihn vor den Wasserturm gestellt. Dort schien er besser den Menschen zur Schau zu stehen.“
Thomas Methe schreibt: „ Diese Statue schuf der Dresdener Künstler Professor Georg Wrba im Jahr 1929 für den Eingangsbereich des Stadions. Der Künstler Georg Wrba lebte von 1872 bis 1939. Das Forster Stadion wurde am 22. Mai 1921 eröffnet.
Dieter Nothnick schreibt: „ Hier auf dem Rasen des Forster Stadions haben wir uns von der SG Forst Mitte als Fußballer heiße Kämpfe in den Nachkriegsjahren mit unseren Gegnern aus der Landesliga Süd Brandenburg geliefert. Ich kam damals als junger Spund in die erste Männermannschaft und es war mir noch vergönnt, mit so bekannten Fußballgrößen in einer Mannschaft zu spielen. Einige will ich erwähnen: Heiner Schuster, Max Geppert, Werner Tonke, Günter Zischmann und Werner Lindner. Unser Vereinslokal war die Gaststätte von Kurt Worrick. Die Zuschauerzahlen lagen bei den Heimspielen im Schnitt zwischen 1500 und 2000. Leider musste ich nach einer Knieoperation 1960 meine Töppen an den berühmten Nagel hängen.“
Dietmar Schonnop schreibt: Die Statue war während des 2. Weltkrieges in sicherem Versteck eingelagert und wurde etwa Mitte der 50er Jahre wieder aufgestellt. Vor etwa 60 Jahren bin ich mit meinem Vater oftmals am Sonntag zum Fußball ins Stadion gegangen. Damals spielte „Fortschritt Forst“. Besonders große Begeisterung herrschte, wenn der Ortsrivale Süden/Einheit Forst der Gegener war. Bei Fortschritt spielte etwa ein Arbeitskollege meines Vaters, Hans Lenske, sowie ein jetziger guter Bekannter, Dieter Nothnick. Diesen beiden Fußballern begegne ich, nach über 60 Jahren, noch oft in Forst. Die zweite Erinnerung ist die Eisbahn im Stadion, wo ich im Winter 1953 und später versuchte, das Schlittschuhlaufen zu erlernen. Und das mit meinen eigenen neuen Schlittschuhen, auf die ich sehr stolz war. Leider habe ich das nie gelernt. Die dritte Erinnerung beginnt 1958, als ich zur Kinder- und Jugendsportschule ging. Das Schulgebäude ist als grauer Schatten im Hintergrund zu erkennen. Hier ist viel Schweiß geflossen und trotz der großen Belastung durch Schule und Sport erinnere ich mich gern an diese Jahre.
Klaus-Dieter Schmidt schreibt: „Schlagball war ein altes deutsches Ball- und Laufspiel zwischen einer Schlag- und einer Fangpartei. Eine Partei aus neun bis 12 Spielern versuchte dabei mit einem Schlagholz und einem 80 Gramm schweren Lederball in das 70 Mal 25 Meter große Spielfeld zu schlagen. Auch in den Forster Vereinen wurde Schlagball, neben anderen Ballspielen, schon um 1900, vor allem in den Sommermonaten gespielt. Mit der stärkeren Herausbildung der heutigen bekannten Ballspielarten wie Fußball, Handball oder Volleyball verlor das Schlagballspiel immer mehr an Bedeutung.“