Die Gaststätte „Zur Post“ in Cottbus-Madlow“ haben viele in guter Erinnerung. Einige lesenswerte Anmerkungen wollen wir daher noch nachtragen:
„Wegen ihrer verkehrsgünstigen Lage wurde die Gaststätte gern für Berufsgruppenversammlungen des Handwerks der Handwerkskammer Cottbus genutzt“, weiß Brigitte Albrecht vom Striesower Weg aus Cottbus.
Klaus Kutschke aus der Cottbuser Bachstraße erinnert sich: „In der Mitte des Gastraumes standen die Theke und ein Kegelbillard (die Wiese), auf dem auch ich mich produziert habe. Linker Hand waren Privaträume angeordnet. Im Obergeschoss befanden sich der Saal mit Bühne und ein kleinerer Raum zur Getränke- und Speisenbereitstellung (hauptsächlich Bockwurst mit Brötchen, Bier für die Herren sowie Liköre für die Damenwelt).Sehr beliebt waren nach dem Krieg bis in die 60er Jahre die alljährlichen Maskenbälle als Ortsgaudium für Madlow. In meiner Jugend habe ich selbst als einer der ‘Sieben Schwaben’ teilgenommen und nach der Demaskierung einen Preis ergattern können. Nach dem jährlichen ‘Zampern’ wurde in der Gaststätte das Eieressen für die Dorfjugend organisiert.“
Gabriele Kretschmer aus Cottbus weiß: „Zu DDR-Zeiten trafen sich hier nach getaner Feld- und Stallarbeit am Abend viele Madlower Bauern der LPG am Stammtisch. Blaue Dampfwolken von Tabakpfeifen, Zigarren und Zigaretten empfingen einen nebst Bierduft im Gastraum. Auch mein Opa Paul und mein Onkel Fritz trafen sich dort gern am Stammtisch. Wenn ich bei meinen Großeltern zu Besuch war, hab’ ich beide dort gern zum Abendessen abgeholt. Für mich gab es dann erstmal eine leckere rote Brause vom Fass. Meine Großeltern – Familie Barge – hatten ihr Grundstück bis ca. 1975 gleich ein paar Schritte weiter. Jetzt gehört ein Teil des vorderen Grundstücks einer Kirchengemeinde.“.
„Schöne Erinnerungen“ hat das Bild für Petra Neumann in der Kiekebuscher Straße in Cottbus geweckt: „Oben im Saal gab es in den 70er Jahren regelmäßig Jugendtanz/Disco. Meine Freundinnen und ich sind gern hierher gefahren, denn es spielten beliebte Diskotheker und man traf hier die attraktivsten Jungs aus den umliegenden Dörfern, wie Groß Gaglow oder Kiekebusch… Der Saal in der 1.Etage fasste nur eine begrenzte Anzahl Publikum. Oft standen wir wartend auf der Treppe, bis 22 Uhr die Kasse schloss und der ‘Rest’ eingelassen wurde. Später waren wir dann privilegiert und Jungs schleusten uns rein.
Später war ich Mitglied im Rassekatzenverein von Cottbus; die Versammlungen fanden im Raum neben der Gaststube statt.“
Sabine Mischok aus der Cottbuser Sanzebergstraße erinnert sich an Lehrlingstreffen in der 1970er Jahren. „15 Jahre nach der Ausbildung, im Jahr 1985, trafen wir uns wieder dort. Auf der Rechnung für das Abendessen stand 3,80 Mark pro Person.“ Sie fand das so toll, dass sie das Erlebnis sogar in Reime fasste.
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