Website-Icon Nachrichten aus Südbrandenburg

Spremberg. Lange Brücke Blick in Dresdner Straße

damals100116 spremberg thumb

Bücheroase befand sich im Brückenhäuschen
Vermutung nach wurde Pavillion als Zigarrenladen genutzt / Foto auf 20er oder 30er Jahre geschätzt

Manfred Gnida erinnerte sich nur schwach an den Pavillion: „Persönlich kenne ich den Bau auch nicht mehr, jedoch ist mir bekannt dass an der Langen Brücke Zigarren und Zigaretten durch den Inhaber Erich Deckart verkauft wurden. Da mir im Umfeld kein weiterer Händler bekannt ist, denke ich, es ist dieser.“ Weiterhin erkannte er „den Blick über die Lange Brücke in die Dresdener Straße. Diese Aufnahme entstand noch vor dem Zweiten Weltkrieg. Das Foto müsste so aus den 20er, 30er Jahren stammen. Vor der Brücke links ein
architektonisches Kleinod der Stadt, das Brückenhäuschen. 1927 erbaut, um darin eine Buchhandlung zu eröffnen. Bauherrin war Elisabeth Kramer, der Baumeister Richard Mittag und W. Erbe’s war die Buchhandlung. Zu DDR-Zeiten wurden Sportwaren darin verkauft und später Modewaren.
Blickt man das alte Brückengeländer entlang, so sind das ehemalige Kaufhaus Hübel und weitere Geschäfte zu sehen.
Der Bau des Kaufhauses, der seit 1886 schon bestehende Firma Hübel, begann 1905 und 1910 erfolgte die Einweihung.
Weit über die Stadtgrenzen hinaus war dieses größte und modernste Modehaus bekannt. Leider wurde das Haus Opfer des Krieges. Eine Kaufhalle und Neubauten ersetzen heute diese ehemaligen Standorte.
Gegenüber des Kaufhauses Hübel konnte man das schöne Holzhaus der Firma Thiem & Heppert finden. Greift man in der Geschichte etwas weiter zurück, so befand sich der Standort des Fotografen in der Nähe des ehemaligen westlichen Stadttores.“
Hans-Joachim Nevoigt schrieb: „Das Foto erinnert die Lange Brücke vor ihrer Erneuerung im Dritten Reich (Mitte der 30er Jahre). Die Notbrücke ging hinter dem linken Brückenhaus über die Spree. Autoverkehr gab es auf der Brücke nicht. Im linken Brückenhaus war die Buchhandlung Erbe, später hatte die HO mal einen Lebensmittelverkauf hier drinnen. Auf der selben Seite gab es auch einen Holzkiosk vor dem Kaufhaus Hübel. Da wurde im Sommer 1945 die Tägliche Rundschau verkauft. Später verkaufte hier Frau Sommer Spielzeug. Als die HO Bratwurst verkaufte, wurde leichtsinnig gearbeitet und der Kiosk brannte ab. Der
kleine Kiosk rechts wurde von Bernhard Wenk betrieben. Er verschwand mit der Brückenerneuerung.“ Auch Helga Reichstein und Petra Letsch schätzten die Aufnahme aus den 25er oder 30er Jahren. Jürgen Krause ergänzte: „Heute gibt es sogar zwei Brückenhäuser.“

Die mobile Version verlassen