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Der einst belebte Gubener Markt liegt heute auf polnischer Seite in Gubin
Region (MB.) „Wir sehen das Treiben auf dem Gubener Wochemarkt“, schreibt Gert Richter aus Alt-Deulowitz. „Am rechten Bildrand steht die Stadt- und Hauptkirche, mitten auf dem Markt der Zweikaiserbrunnen und im hinteren Teil das Rathaus. Das 18,6 m hohe Zweikaiserdenkmal für Wilhelm I. und Friedrich III. des Berliner Architekten Paul Kieschke aus Fichtelgebirgsgranit wurde am 30. Oktober 1898 eingeweiht. Zwei Löwenmäuler speien Wasser in Schalen. 1938 wurde das Kunstwerk von den Nazis wegen Platzbedarf für Großdemos abgetragen und zerschlagen. Von 1791 bis 1898 hatte dort der Karpfenjunge gestanden, der 1908 zum Wilhelmsplatz umgesetzt wurde, wo er als Fragment noch steht.“
Klaus Reiter vom Eschenweg aus Cottbus berichtet: „Wir sehen im Hintergrund das alte Rathaus, rechts die Stadt- und Hauptkirche und vorn das Zweikaiserdenkmal, alles auf heute polnischer Seite. Die ersten Erwähnungen der Kirche stammen aus dem 11. Jahrhundert. Leider wurde sie 1945 vollkommen zerstört. Der Wiederaufbau ist in Arbeit. Dieser Markt war um 1900 der Stellplatz für Droschken. Fahrpreis war je nach Strecke zwischen 50 Pfennig und 1,20 Mark. Ab 1904 fuhr hier die Straßenbahn. Ganz links ist das alte Postgebäude zu sehen. Hier waren neben Post auch Fernsprech-, Telegrafen- und später noch der Rundfunkdienst. Den Postdienst gab es bereits 1701. Da kostete das Porto 6 Pfennige. Im Rathaus eröffnete 1924 eine Gaststätte im Erdgeschoss.“
Bernd Hunger aus der Kaltenborner Straße in Guben bestätigt: „Das ist der Marktplatz im damaligen Guben mit Hauptkirche, altem Rathaus und Zweikaiserbrunnen. Links hinter diesem geht es zur Großen Neissebrücke.“
„Die Säule in der Mitte gibt einen Hinweis auf A) Guben“, schreibt Gisela Mallkowsky aus der Langen Straße in Hörlitz, und Rainer Wollmann vom Tannenweg in Kolkwitz-Hänchen findet: „Das Bild zeigt, wie quirlig der Markt vor der Stadt- und Hauptkirche in Guben vor dem 2.Weltkrieg war, denn es lebten damals über 40 000 Einwohner in der Stadt.“
Jens Pumpa aus der Rostocker Straße in Cottbus ergänzt: „Die Stadt- und Hauptkirche zählt zu den ältesten Bauwerken der geteilten Stadt. Mit ihrem 60 Meter hohen Turm und einer Außenlänge von knapp 70 Metern zählt die Kirche noch heute zu den größten Gebäuden der Stadt. Neujahr 1945 fand hier der letzte Gottesdienst statt. Sie wurde während der Kämpfe von Februar bis April 1945 zerstört. Auch das historische Rathaus aus dem 14. Jahrhundert wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, im Gegensatz zur Kirche aber originalgetreu wiederaufgebaut.“
S. Menzel aus Guben sieht sich „im Herzen der Stadt der Blüte und der Hüte. Zum Markt kamen Händler und Gäste aus Guben, Gubens Umgebung und aus dem benachbarten Schlesien. Es gab Obst, Gemüse, Haushaltwaren, aber auch Wein der Gegend. Die Gubener Markttage waren weithin bekannt, ebenso die Feste dieser schönen Stadt.“
Gewonnen hat diesmal Hannelore Rieger.