Gefreut über das Motiv hat sich Karl-Heinz Winkler. Am Telefon erzählt er: „Das Bild zeigt meine heutige Lkw-Werkstatt. Wir sind die Firma Winkler Nutzfahrzeuge. Die Tore sind jetzt gerade. Aber der Giebel ist noch unverändert. Innen ist noch die gesamte originale Holzkonstruktion für das freitragende Dach erhalten. Ich selbst hatte vorher rund 20 Jahre im Handelstransport gearbeitet und 1992 die Firma samt Standort übernommen. Glücklicherweise besaß ich das Vorkaufsrecht. Die Treuhand wollte hier lieber einen Baumarkt einrichten. Es war ein harter Kampf, weil es ein sehr guter Standort ist. Ich habe noch ein Foto von 1898, da sind weniger Schienen zu sehen als auf diesem Bild. Demzufolge müsste das Foto in den 50er Jahren aufgenommen worden sein, weil hier die Schienen für den Nachfolger, den Kraftverkehr, demontiert wurden. Dann wurde Split aufgetragen, so dass eine normale Einfahrt geschaffen wurde. Im Jahre 1979 zog dann der Handelstransport an diesem Standort ein, der zur GHG (Großhandelsgesellschaft) gehörte. 1981 wurde der gesamte Platz, wo die Arbeiter zu sehen sind, betoniert. Wo die Lok steht, befindet sich heute eine große Werkstatt.“ Einen anderen Standort hat Klaus Scholta vor Augen. Er ist sich ganz sicher, dass das „der alte Lokschuppen auf dem Westbahnhof ist, heute befindet sich hier die Schwimmhalle. Die Männer arbeiten an den Schmalspurgleisen, die durch ganz Spremberg führten. Auf dem Spremberger Bahnhof sind die Waggons mit der Kohle auf die Hunde – so wurden die Schmalspur-Gestelle genannt – aufgesetzt und in Spremberg verteilt worden. Wann jedoch die Schienen demontiert wurden, weiß ich nicht. Die Loks sind dann verkauft worden, habe ich gehört. Das war zu tiefsten DDR-Zeiten. Schade, die hätten ein schönes Museumsstück abgegeben.“
Anne Wern schreibt: „Das letzte Bild vom 3. März habe ich auf direktem E-Mail-Weg meinem Sohn nach Schottland geschickt, der seit 1 ½ Jahren in Aberdeen seiner Ausbildung nachgeht. Mein Sohn Arne Wern hat sich schon als Schüler sehr für die Entwicklung der Stadtbahn in Spremberg interessiert und u. a. schon als Neuntklässler seine Facharbeit am Spremberger Gymnasium zu dieser Thematik geschrieben.“ Arne Wern schreibt zum Foto: „Also da bin ich mir sicher, dass das der Lokschuppen des Kohlebahnhofs im Dreieck Kochsdorfer Weg-Heinrichsfelder Allee-Falkenweg ist. Das Gebäude steht meines Wissens noch und beherbergt heute irgendeine LKW-Werkstatt. Dort wurden die Kohleladungen für die Betriebe in der Stadt übernommen. Die Kohlebahn war wie das Netz im Straßenkörper der Stadt meterspurig und verband ein paar Kohleschächte in Richtung Schwarze Pumpe. Der Kohlebahnhof war, glaube ich, die Hauptwerkstadt für all‘ das rollende Material der Stadtbahn. Auch die regelspurigen Fahrzeuge wurden dort gewartet. Ich kann nichts zu diesen Arbeiten sagen, aber meine Vermutung ist, dass es sich dabei vielleicht um Abbauarbeiten handelt, ca. 1953 als der Kohle- und Werksverkehr auf der Strecke vollständig eingestellt wurde?“