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Spremberg. Die Gleise durch Heinrichsfeld

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Nach dem Krieg wurde die Kohlenbahn auch von Personen genutzt
Norbert Fertig berichtet: „Das Bild der vergangenen Woche zeigt die Heinrichfelder Allee. Die Gleise gehen zum Kohlenbahnhof. Als Kind habe ich dort mit meinen Eltern oft Kohlen geholt. Ich habe dann immer auf dem Handwagen gesessen. Der Kohlehandel befand sich auf dem Kollerberg ehemals Römmlerberg (nach der Firma Römmler benannt). Auch den Wasserturm sieht man noch auf dem Foto.“
Klaus Hentschel teilte uns am Telefon mit: „Zu sehen ist die Heinrichsfelder Allee. Im Vordergrund sieht man das Clubhaus MTS, den heute zum Wohnhaus umgebauten Wasserturm und die Häuserzeile, die bis zur Kochsdorfer Straße reicht. Die Gleise, die aussehen, als wenn schon lange keine Bahn mehr fuhr, führten einst vom Kohlebahnhof, heute Lkw Instandsetzung Winkler zur Ortslage Jessen. Ein Dorf von vielen, das dem Braunkohletagebau weichen musste. Die Aufnahme könnte etwa um 1960 gemacht worden sein.“
Auch Helga Reichstein erkannte das Motiv und teilte uns mit: „Wir befinden uns in der Heinrichsfelder Allee. Die Kohlebahn endet etwa dort, wo heute der Fuhrbetrieb Winkler ist.“
Brigitte Maltusch aus Haidemühl verbindet ganz perönliche Erinnerungen mit dem Motiv: „Dieses Bild erweckt alte Kindheitserinnerungen.
Es handelt sich um die Gleise der ehemaligen Kohlenbahn. Die Bahn fuhr von Haidemühl nach Spremberg mit Kohle für die damalige Industrie. Nach dem Rückbau der Westbahn nach 1945 (als Reparation), die von Spremberg nach Roitz-Jessen-Haidemühl-Petershain führte, wurde die Kohlenbahn auch zum Transport von Fahrgästen genutzt. Die Loren waren mit Luken versehen und gingen von innen nicht zu öffnen. Der Schaffner musste von außen die Riegel öffnen.Sie fuhr etwa so bis 1948. Die Haltestelle Pulsberg war am jetzigen Reiterhof Wuttke.
In Pulsberg entstanden diese Verse:
Wo auf blanken Schienenstrange fährt der Kohlenzug zur Stadt.
An der Räder hellem Klange Fährmann seine Freude hat.
Dort ist mein Heimatort. Dort steht mein Herd, dem treu und unverwandt mein Herz gehört.“
Manfred Gnida berichtet: „Die Spremberger Stadtbahn unterschied sich damals in drei betriebstechnischen Varianten. Der Betrieb einer normalspurigen Bahn vom Stadtbahnhof zum Haupt-Bahnhof, einer meterspurigen Bahn zu den einzelnen Betrieben in der Stadt, sowie einer meterspurigen Bahn zu den Kohlegruben.
Auf dem Foto sind die Gleise in der heutigen Heinrichsfelder Allee zu sehen. Sie führten vom Kohlebahnhof verlaufend zunächst parallel den Heinrichsfelder Weg entlang, wo nach etwa 2,4 Kilometern die Grube ‘Anna’ erreicht wurde. Kurz danach teilte sich die Strecke nach Norden zur Grube ‘Consul’ und südöstlich nach Terpe zur Grube ‘Gustav Adolph’.
Später erfolgte eine Verlängerung der Strecke von der Grube ‘Consul’ auf etwa 7,5 Kilometer zur Grube ‘Clara’ bei Proschim – Haidemühl.
Die Bahn beförderte bis 1945 Kohle, aber nach Abriss der Westbahn auch zusätzlich Personen. Bekannte Haltepunkte auf der Strecke von Spremberg – Pulsberg – Haidemühl waren die Gaststätte bei ‘Molchen’ in Pulsberg, am Gut Jessern und Gosda bis man die Endstation in Haidemühl erreichte.
1952 wurde der behelfsmäßige Personenverkehr und 1953 der Kohletransport auf der Strecke eingestellt. Besondere Merkmale auf dem Foto sind die Siedlungshäuser, der Wasserturm und im Vordergrund links die 1928/29 erbaute Turnhalle der damaligen ‘Freien Turnerschaft’.
1949 nach Gründung der MTS (Maschinen-Traktoren-Station), erfolgte eine Inanspruchnahme des Sportlerheims durch diesen Betrieb. Als Einrichtung als MTS- bzw. Kulturhaus ‘Erich Weinert’ erfolgten später zahlreiche unterschiedliche Veranstaltungen darin. Heute als Eventhaus bezeichnet, sind weitere Veranstaltungen darin beliebt.
Der Wasserturm ist zu einem Schmuckstück geworden und wurde originell als Wohnhaus umgebaut. Gehört habe ich einmal die Straße hatte drei Namen, Kirch- oder Kirschallee, Göhringstraße bis sie den heutigen Namen Heinrichsfelder Allee bekam.“

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