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Spremberg. Luftaufnahme des Spremberger Nordens um 1940

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damals110108 spbDieter Hermann vermutet am Telefon: „Ich nehme an, das Bild ist zwischen 1925 bis 1944 entstanden. Die Fabrikanlagen sind intakt. Wir sehen das Areal zwischen der Dresdener Straße und dem Ortsausgang in Richtung Cottbus. Rechts mittig ist das Strittmatter-Gymnasium zu erkennen mit der Turnhalle. Auf der rechten Bildseite ist auch die Gartenstraße zu erkennen mit den Tuchfabriken Carl Müller, Kossack, Lehmann & Assmy sowie der Firma Richard. In der Mitte liegt der ehemalige Roßplatzes, jetzt Puschkinplatz, mit der Tuchfabrik Petrich. Oben waren Wiesen, die später vom Pressstoffwerk eingenommen wurden, das Areal erstreckt sich bis zur Liebesinsel. Links davon befand sich damals der Westbahnhof.“
Dorothea Böhrenz schreibt: „Die Luftaufnahme zeigt einen Teil der Stadt in nördliche Richtung. Am unteren Bildrand erkennt man die Dresdener Straße. Das rechte Haus mit den dreifenstrigen vorspringenden Portal ist die alte Knabenschule. Das linke große Eckhaus gehört der Familie Knorr, die dort eine Likörfabrik betrieb. Knorrs waren die Urgroßeltern meines Mannes. Am rechten Bildrand, ziemlich mittig, ist das ‘Erwin Strittmatter Gymnasiums’ zu erkennen. Die Industrie existiert nicht mehr, der II. Weltkrieg hat seine Spuren hinterlassen.“
Hans-Joachim Nevoigt meint: „Eine schöne Luftaufnahme mit der Industrie der Gründerphase. Links ist die Berliner Straße mit Textilfabriken von Schnabel und Heintze. Rechts der helle Giebel gehört dem Bahn-Wohnhaus am West-Bahnhof mit Güterboden. Dann sieht man den Schlachthof mit seinen vielen Gebäuden, danach befindet sich wieder ein Betriebsgelände. Das war bis 1939 das RAD-Lager (Reichs-Arbeits-Dienst). Danach war hier ein Reservelazarett, dem eine Fallschirmproduktion folgte. Tarnname: Autopflug Spremberg Heinrich Sedelmayer. Das vordere Gebäude ist Ende Mai 1945 ausgebrannt. Das helle Gebäude auf dem Bild steht noch. Es gehörte zur VEB Getreidewirtschaft. Vorn rechts die Mündung ist die Leipziger Straße mit Mittags Bauplatz, später Raiffeisen und BHG. Neben der hellen Villa von Georg Wissinger und Familie Tempel steht der große Güterboden, heute „Hühnerstall“. Dahinter befindet sich Willi Reimanns Bierverlag, gegenüber die helle Giebelspitze mit dem weißen Schild von Georg Wissinger.
Heute ist alles abgerissen, für ein ‘farbenfrohes’ Wohngebiet. Rechts hat sich nach dem Krieg aus dem Pressstoffwerk „Dr. Evani“ der VEB Spreelawerk Spremberg entwickelt. Die großen grauen Flächen links von der Straße waren mal der Lehrbauhof der Betriebsschule des BMK. Die Villa Heinze am Spreedamm und die Villen Dr. Joel und von Dr. Habe stehen noch. Das Realgymnasium ist nicht zu übersehen.“
Auch Manfred Gnida beschreibt Tuchfabriken „Vorn ist ein Teil der Dresdener Straße mit der 1874 eingeweihten Knabenschule. Rechts am Bildrand geht der Blick die Gartenstraße entlang und zeigt die daran befindlichen Wohn- und Fabrikgebäude sowie die abzweigende Mittelstraße mit Gymnasium Spreelauf und Bergstraße. Hinten erkennt man das ehemalige Gebäude der Feuerwehr, Weiter nach Norden beginnt der ehemalige Roßplatz. Hier ist der ehemalige Stadtbahnhof mit seinen Gleisverbindungen. Die Stadtbahn bestand bis 1956. Heute befindet sich auf dem Gelände des Stadtbahnhofes die Schwimmhalle. Gut zu sehen ist der Verlauf der Gleise über die Spree an der Liebesinsel. Bahn die Straße überquerte. Ganz vorn ist die ehemalige Fahrradfabrik Keitzel u. Co., Anlagen der Stadtbahn rechts, gegenüber die Tuchfabrik Wilhelm Heinze, der Schlachthof, die spätere Fallschirmfabrik ‘Autoflug’, dann in Folge durch die Getreidewirtschaft genutzt zu sehen.“
„Eine sehr schöne Aufnahme“, findet auch Christian Reinhold. „So ein Panorama von Spremberg sieht man nicht oft. Mir fällt Richtung Catdorf ein Speicher mit einem Gebäude davor auf. Dort ist jetzt eine Gewerbehof ‘Am Speicher’ mit mehreren Firmen wie Taxibetrieb, Wintergartenhersteller und Metallbauer“.  Weitere Leser schrieben uns, so auch Helga Reichstein.

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