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Spremberg. Textilwerk II, 2005

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Grenzmauer nach Feierabend gebaut
Aus unserer Leserbriefmappe wollen wir wieder aus einigen Zuschriften zitieren.
Dieter Herrmann berichtet: „Nach erfolgter Vorortbesichtigung denke ich, es handelt sich um einen Teil des ehemaligen Spremberger Textilwerkes, Werk II, in der Georgenstraße Ecke Bergstraße. Es wurde vor etwa acht Jahren abgerissen.
Konkret handelt es sich hier um Gebäudesubstanzen im Fabrik­innenhof, sowie im Einfahrtsbereich des Grundstückes. Beweis dafür dürfte aber auch der Standpunkt des Fotografen gewesen sein. Die Bergstraße in ihrem Verlauf befindet sich rechtsseitig des ebenfalls auf gleicher Seite befindenden Trümmerfeldes. Nur so ergibt sich das mittige Blickfeld zur katholischen Kirche Sankt Benno und der großen Giebelwand der Wohnhäuser Bergstraße 8.
Kaum erkennbar vor der großen Giebelwand ist das in den letzten Jahren umgebaute evangelische Gemeindehaus. Hier waren zu DDR-Zeiten das DRK mit seinem Fuhrpark sowie die Kleiderkammer mit Näherei untergebracht.
Das eigentliche Produktionsgebäude steht an der Georgenstraße noch heute. 1992 wurde die Produktion der vorrangigen Garnfertigung eingestellt.
Besondere Erinnerungen habe ich an die Grenzmauer des Fabrikgebäudes entlang der Bergstraße. Aus Anlass des VIII. Parteitag der SED (1971) wurden enorme Gelder für die Renovierung von Außenanlagen öffentlicher Gebäude und Produktionsstätten bewilligt. Dazu gehörte auch die Neugestaltung der erwähnten Grenzmauer. Zur gleichen Zeit wurden diese Arbeiten im sogenannten 2. Arbeitsverhältnis vergeben. Feierabendbrigaden bewältigten diesen Arbeitsaufwand. Es war ein willkommener Zuverdienst, den auch ich gern in Anspruch nahm. Ein Teilstück dieser Mauer ist noch vorhanden. Leider verunzieren noch heute zurückgebliebene Bauschutthaufen das Umfeld des Fabrikgeländes, ein hässlicher Anblick auch von der Promenade entlang der kleinen Spree.“
Helga Reichstein erkannte das Motiv ebenfalls und teilte uns mit: „Zu sehen ist die Katholische Kirche. Der Trümmerhaufen gehört zum Gelände Textilwerk II, das etwa vor zehn Jahren abgerissen wurde; bis auf das Gebäude an der Georgenstraße.“
Vielen Dank allen Lesern für Ihre Erinnerungen!

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