Unser Cottbuser Leser Georg Müller, dem stets originelle Einleitungen einfallen, schreibt unter Bezug auf ein Erfolgsthema dieser Tage: „Sehr geehrte Mitarbeiter an der Lichtgestaltung am Ende des Tunnels, ein Ortsteil im Gemeindeverband Felixsee ist das Ausflugsziel: Bohsdorf, dort die Dorfstraße 37. Hier steht die Erwin-Strittmatter-Gedenkstätte “Der Laden”, Ausgangspunkt seiner Roman-Trilogie, die in mitfühlender Weise das Leben der 20er und 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts in dieser landschaftlich gebeutelten dörflichen Einsam- und Ärmlichkeit beschreibt. Das Haus “Unter Eechen” erbaute man 1895. Strittmatters Eltern erwarben es 1919. Dann war’s bis 1949 Dorfladen und Bäckerei. Den jungen Erwin zog’s aus seinem “Bossdom” hinaus; er ging in Spremberg widerstrebend zur Schule, war dann Bäckergeselle, Kellner, Hilfsarbeiter, Tierpfleger und schließlich Arbeiter in der thüringischen Zellwolle. Der Weltkrieg brachte Ungemach, die neue Zeit ließ ihn zum Schriftsteller reifen; und so verdanken wir dem bisweilen kauzigen Zeitgenossen erbauliche Literaturschätze, derer nun zum 100. Geburtstag in Spremberg gedacht wird.“
Karin Winkel bestätigt: „Der Laden ist seit 1999 museale Gedenkstätte. Das Backstein-Wohnhaus mit angeschlossener Backstube steht in Bohsdorf.“ Und sie sendet ein aktuelles Bild dazu. Otto Blunck aus Cottbus hat sogar seine Eintrittskarte vom „Laden“-Besuch mitgeschickt. Sie stammt noch aus DM-Zeiten. Er schreibt: „Ich hatte damals mit Erwin Strittmatters Bruder Heinrich („Heinjak“) im Hof des Grundstücks ein interessantes Gespräch. Die Dichterstätte liegt gar nicht so weit von Cottbus. Ein Besuch lohnt sich.“ Heinrich Strittmatter ist im März 2002, acht Jahre nach seinem älteren Dichter-Bruder, 85-jährig gestorben. Er wohnte im elterlichen Haus, hegte seine Bienenvölker, verkaufte Honig im Laden und schrieb gern auch mal sein Autogramm in Erwins Bücher, wenn die Besucher ihn dazu freundlich aufforderten.
Aus Forst schreibt Thomas Methe: „Die drei Bände ‘Der Laden’ wurden verfilmt und auch im Fernsehen ausgestrahlt. Auch ‘Tinko’ ist verfilmt worden.“ Diethart Schulz erwähnt: „Der ‘Tinko“ war Pflichtliteratur in unserer 1. Polytechnischen Oberschule in Cottbus.“
Aus Berlin meldet sich Helga Cramer: „Gerade habe ich meine Heimatstadt besucht und den Märkischen Boten gelesen. Vor einigen Jahren besuchten wir auf einer Busfahrt den Laden. Die drei Bände besitze ich auch, hab sie mit Vergnügen gelesen und erinnerte mich dabei der alten Redewendungen aus meiner Kindheit.“