Vielen ist der umgangssprachliche Leichenschmaus suspekt, aber er ist wichtig für die Trauerarbeit.
Region (MB). Die Trauer über den Verlust eines nahe stehenden Menschen ist oft sehr schmerzhaft und bestimmt das Denken, Fühlen und Handeln über einen langen Zeitraum. Freunde und Verwandte können überfordert sein, so dass Trauernde häufig darunter leiden, nicht verstanden zu werden und einsam zu sein. Oft hilft die Kommunikation mit Menschen, die Ähnliches erlebt haben. Beim Trauer-Kaffee können sich Tauernde einmal monatlich treffen. Die Johanniter bieten hier auch monatliche Trauercafés an, damit diese Begegnung nicht einmalig ist. Der Leichenschmaus oder Trauerkaffee findet traditionell im Anschluss an die Beisetzung statt. Hier finden sich die Familie und engen Freunde des Toten zusammen und tauschen Erinnerungen aus. Die Idee des Leichenschmauses ist das gemeinsame Gedenken in einer gelockerten Atmosphäre. Die Stimmung ist zu Beginn meist angespannt und gedrückt, kann aber im Laufe der Zeit durch die zunehmenden Gespräche gelöst und heiter werden. Doch wen lade ich zum Trauerkaffee ein und wie?
Sie können persönlich oder mit einer Trauerkarte zum Leichenschmaus einladen. Wenn Sie beispielsweise entfernte Verwandte mit einer Trauerkarte über den Sterbefall informieren und gleichzeitig zur Bestattung einladen, können Sie einen Vermerk zum anschließenden Leichenschmaus machen. Üblicherweise werden Personen eingeladen, die zur Familie gehören oder gute Freunde des Verstorbenen waren. Bei der Personenzahl kommt es auch darauf an, wie viel Geld Sie ausgeben können oder wollen. Wie läuft der Leichenschmaus ab? Es gibt keinen festen oder vorgegebenen Ablauf des Leichenschmauses. Im Anschluss an die Grablege machen die Personen, die zum Trauerkaffee geladen sind, sich auf den Weg zu der entsprechenden Lokalität. Üblicherweise gibt es Kaffee und Kuchen, vereinzelt auch Mittagessen für die Gäste.
Durch das Beisammensein und das Austauschen von Erlebnissen und Anekdoten entsteht häufig eine gelöste Stimmung. Insbesondere für Sie als Angehörige kann dies eine Hilfestellung in der Trauerarbeit darstellen. Aufgrund der vielen Erinnerungen, die ausgetauscht werden, können Sie des Verstorbenen gedenken und sein Andenken ehren.