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Am Herd ist der Treffpunkt der Famile und Freunde / Trend zu autonomisierten Geräten setzt sich fort
Region (MB/jk). Im Herbst werden alljährlich auf Fachmessen die Orientierungspunkte für die Gestaltung der Küchen im kommenden Jahr gesetzt. Trends und neue Blickwinkel offenbaren sich. Zwar liegt die Verschmelzung von Küche und Wohnzimmer schon längere Zeit weit vorn, doch der Begriff „offene Wohnküche” wird weiter aufgewertet.
Wohnliche Küche
Wo möglich, sollen Einrichtungen weiter aufeinander abgestimmt sein: Möbel für den Koch- und Wohn- bzw. Essbereich werden also kombiniert, Bücherregale finden in der Küche Platz, und Esstisch und Theke übernehmen die Funktionen des einstigen Wohnzimmertischs oder des Arbeitsplatzes. Die Küche wird immer mehr zu einem gemütlichen Aufenthaltsort für die Familie.
Damit die Küche nicht permanent als reiner Funktionsraum für die Speisezubereitung erscheint, greifen die Hersteller zu funktionalen und verblüffenden Lösungen. Küchengeräte können nach dem Gebrauch ganz einfach hinter Türen und Fronten verschwinden, es gibt Kochinseln mit ausklappbarem Tisch, integrierte Dunstabzugshauben im Kochfeld oder an der Decke. Einige Hersteller bieten Multifunktionsmöbel an, die beliebig zu einer Küche, einem Vorratsschrank oder zu einem begehbaren Kleiderschrank funktioniert werden können. Kombinieren lassen sich diese mit Sideboards und Raumtrennern, Vitrinenschränken und raumhohen Faltschiebetüren. Auch grifflose Fronten oder Schiebewände können Küchen optisch völlig verwandeln.
Trendig ist auch das „Micro Living“ – bei wenig vorhandenem Raum wird dieser mit durchdachter Stauraum-Planung möglichst effizient genutzt.
Die Phase der Experimentierfreude bei der Farbgestaltung ebbt ab. Viele Hersteller setzen auf ruhigere Farben wie weiche Sandtöne, sanftes Keramikgrau oder dezent grüngrau angehauchte Natursteine. Bevorzugt wird ein harmonisches, geschlossenes Bild.
Anthrazit heißt die neue Trendfarbe, die einen Kontrast zu warmen Böden und Möbeln aus hellem Holz bietet. Die neuen Küchentrends setzen zudem auf graphitfarbene oder schwarze Arbeitsplatten. Besonders schön wirken die dunklen Farben in Kombination mit matten Fronten und warmen Holztönen. Die klassische weiße Kochinsel wird weiter eine große Rolle spielen, und in kleinen Küchen sind helle Farben ungeschlagen. Die weiße Küche ist Verkaufsschlager, aber Schwarz und Grau holen auf. Hinzu kommen Fronten aus dunkel eloxiertem Stahl oder Schwarzglas.
Faszinierende Technik
Küchengeräte werden mehr und mehr zu multifunktionalen Alleskönnern. Backofen, Dampfgarer, Mikrowelle und andere Geräte übernehmen mehr Aufgaben und vermischen diese miteinander. Moderne Küchenmaschinen, mit denen sich aufwändige Menüs zaubern lassen, versprechen Komfort und Zeiteinsparung. Sogenanntes „Guided Cooking” – angeleitetes oder geführtes Kochen – steht im Vordergrund. Küchengeräte sind nicht mehr nur Helfer, sondern übernehmen selbständig das Garen, Backen und Spülen nach voreingestellten oder frei konfigurierbaren Programmen.
Nicht zu vergessen: meist sind ausprobierte Rezeptvorschläge dabei oder im Internet verfügbar, mit denen auch komplizierte Gerichte leichter gelingen – und die mitunter überraschende Geschmackserlebnisse bieten. Der Mut zum weiteren Ausprobieren wächst mit jedem Erfolg, und so mancher einstige „Koch-Muffel“ wird zum „Entdecker-Gourmet.“
Die Gestaltung der Traumküche ist keine leichte Aufgabe – bei so vielen Neuerungen scheinen die Gestaltungsmöglichkeiten grenzenlos – und sind es wohl auch.
„Häufig muss es gar nicht gleich eine neue Küche sein“, betont Gabriele Ruick von der gleichnamigen regionalen Tischlerei. Oft ist der Küchen-Korpus noch in Ordnung und gefällt. Mit neuen maßgeschneiderten Fronten, neuer Arbeitsplatte, Spüle, Nischenplatten (Küchen-Rückwand) sowie Licht- und Kranzleiste verwandelt der Fachbetrieb die bewährte Küche in eine neue. Kleine Küchenveränderungen sind dabei immer möglich. Neben Küchen arbeitet der Fachbetrieb auch Türen und Treppen auf.
Vieles ist möglich – aber nicht alles ist nötig oder passt zueinander. Um da den Überblick zu behalten, empfiehlt es sich, den Fachmann vor Ort direkt anzusprechen.