Wittenberge trägt Landesgartenschau 2027 aus.
Spremberg/Wittenberge (MB). Die achte Landesgartenschau (LAGA) im Jahr 2027 wird in Wittenberge im Landkreis Prignitz stattfinden. Das hat die Landesregierung in ihrer Kabinettssitzung am Dienstag beschlossen.
Auch Spremberg hatte sich neben Wittenberge und dem interkommunalen Verbund „Märkische Landschaftsgärten“ (fünf Kommunen des Landkreises Märkisch-Oderland) für die Landesgartenschau beworben. Die Entscheidung für Wittenberge erklärt Agrar- und Umweltminister Axel Vogel: „Die Landesgartenschau in Beelitz läuft mit sehr guter Resonanz noch bis 31. Oktober. Diesen Erfolg wollen wir fortsetzen. Dafür musste bereits jetzt die Auswahl für den neuen Austragungsort 2027 erfolgen. Die Landesregierung hatte wahrlich keine leichte Entscheidung zu treffen: Drei interessante und ambitionierte LAGA-Konzepte mit unterschiedlichen Entwicklungszielen galt es zu bewerten. Ich danke Spremberg, Wittenberge und dem Verbund von fünf Kommunen aus Märkisch-Oderland sehr für ihre engagierten Bewerbungen. In jedem Konzept steckt Potenzial für die städtische und regionale Entwicklung. Am Ende überzeugte Wittenberge die Auswahlkommission mit seinem innovativen, anspruchsvollen und nachhaltigen Konzept ‚Stadt. Land. Elbe. Wittenberge blüht auf!‘.“
Die Leitidee einer Landesgartenschau als Schlüsselprojekt für eine nachhaltige Stadtentwicklung bestimmt das Konzept von Wittenberge: von der klimaangepassten Aufwertung innerstädtischer Grünflächen, dem Umgang mit Grünbereichen bis zum Wohngebiet der 1960-er Jahre, in dem zukunftsweisende Lösungsansätze für nicht mehr benötigte Flächen umgesetzt werden sollen.
Das LAGA-Gelände soll sich durch die Stadt ziehen, verschiedene Grünbereiche vernetzen und Gäste auch jenseits des Geländes durch verschiedene Stadtquartiere in die Innenstadt bis zur Elbe führen.
Für eine gute Vorbereitung und Umsetzung der geplanten Investitionen, ist erfahrungsgemäß eine Zeitspanne von etwa fünf Jahren erforderlich. Die Landesregierung folgte deshalb dem fachlichen Vorschlag der Auswahlkommission und beschloss auch angesichts der aktuellen gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen, dass die achte Landesgartenschau, anstatt wie ursprünglich geplant 2026, erst im Jahr 2027 veranstaltet wird.
Sprembergs Bürgermeisterin Christine Herntier, sagt zu der Entscheidung: „Die Stadt Spremberg/Grodk bedauert es sehr, dass die einzigartige Möglichkeit, den erfolgreichen Strukturwandel in der Lausitz auf der Landesgartenschau 2026 der Region und vielen Gästen aus Nah und Fern präsentieren zu können, nicht genutzt werden kann. Seit vielen Jahren setzt die Stadt Spremberg/Grodk ihr ,grünes Konzept‘ um, auch auf der Basis von Konzepten für die Ausrichtung von Landesgartenschauen. So werden wir auch weiter verfahren. Die vielen Vorhaben, die im Zusammenhang mit der Landesgartenschau entwickelt wurden, werden wir nun in unser Konzept zur Stadtentwicklung integrieren. Da Bürgerbeteiligung eine große Rolle spielt, werden die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit bekommen, bei der Auswahl, Priorisierung und Umsetzung der Vorhaben mitzureden. So war es für die Landesgartenschau geplant, so machen wir es!“
Frank Meisel, Vorstandsvorsitzender des LAGA-Vereins, bedauert die Entscheidung: „Natürlich gehen zunächst unsere Glückwünsche und Grüße nach Wittenberge. Zugleich soll deutlich werden, wie enttäuscht wir sind. Jeder Mensch im Land Brandenburg weiß, dass die Vergabe einer Landesgartenschau immer auch eine politische Entscheidung ist. Wir fragen uns, womit Spremberg bei der Landesregierung so in Ungnade gefallen ist, dass wir hier in der Perle der Lausitz eine Landesgartenschau nicht bekommen dürfen. Schade ist das vor allem für die vielen Menschen in der Region, die sich ernsthaft und engagiert viermal für die Ausrichtung einer sicher tollen Landesgartenschau im Süden Brandenburgs ins Zeug gelegt haben.“
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