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Unterwegs im Seenland

HEUTE: Hosena & Hohenbocka

Hosena hat bereits eine perfekte Sporthalle (im Hintergrund). Auch das Bauwerk Jugendclub / Ortsteilzentrum ist fertiggestellt. Thomas Aust vom Landschaftsbüro Buder aus Hoyerswerda-Schwarzkollm – auch ein Grenzgänger – arbeitet hier an den Zuschauertraversen des Sportplatzes. Einschließlich Kunstrasen, Asphalt und Pflasterarbeiten wird alles bis Juli fertig sein, sagt er. Die EU finanziert dieses Objekt zur „Entwicklung des ländlichen Raums“

Am Rande der Buck’schen Schweiz

Das Leben im Grenzland hat für unternehmerische Geister viele Vorteile
Region. Hohenbocka, historisch ganz sächsich, aber doch schon vor über 560 Jahren im sehr preußischen Kloster Dobrilugk registriert, gehört heuter zum Amt Ruhland. An der Kirche wird aus der Dresdener Straße die Bahnhofstraße, und die weist  bereits auf Hosena hin, den Bahnknoten, der zu Senftenberg gehört.
Beide alten Gemeinden sind eingebettet in die Landschaft zwischen Gruben und der Buck’schen Schweiz. Hier ist Grenzland seit Jahrhunderten, jetzt zwischen Sachsen und Brandenburg, Land im Wandel.
Beide Orte, Hosena wie Hohenbocka, sind reizvolle Wohngegenden voller Kontraste. Häuser stehen leer, verfallen trotz manchmal bemerkenswerter Architektur. Andere entfalten Pracht, oft sogar kleine Häuschen mit Vorgärten, die vornehmsten Villen zur Ehre gereichten. Aber auch prächtige Gebäude gibt es, aus privater Investition und zunehmend immer wieder aus öffentlicher Hand. Hinter der Linden-Grundschule von Hosena entsteht ein Freizeitzentrum, wie es ein vergleichbares „im ländlichen Raum“ noch nie gab. Einschließlich Kunstrasenplatz soll im Sommer alles fertig sein.
Unternehmer verdienen an diesem Bau, andere sind eingedenk dieser guten Lage „zwischen den Ländern“ mobil,  haben ihre Kunden da und dort oder beliefern, falls gewünscht, die ganze Welt via Internet.

 

 

 

 

 

 

Jochen Schneider, Geschäftsführer der Züblin-Stahlbau GmbH (vorn erklärend) erläuterte die ­Betriebsabläufe seines Unternehmens. Aufmerksame Zuhörer waren Senftenbergs Bürgermerister Andreas Fredrich, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Krüger, Ministerpräsident Dietmar Woidke, Landrat Sigurd Heinze und IHK-Präsident Klaus Aha | Foto: Sattler

Züblin im Blickfeld der IHK-Spitze

Präsident Aha und GeschäftsführerKrüger begleiten Woidke nach Hosena
Hosena (MB). Zu einem Arbeitsbesuch bei der Züblin Stahlbau GmbH in Hosena ist Brandenburgs Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke vergangene Woche von den IHK-Spitzenmännern begleitet worden. Klaus Aha, Präsident der Industrie- und Handelskammer Cottbus,  und Hauptgeschäftführer Dr. Wolfgang Krüger ließen sich die Produktion und die Marktsituation des Betriebes erläutern. Züblin als Tochter der österreichischen SRABAG ist weltweit in Stahlbaumontagen unterwegs.
Begleitet wurden die Gäste in dem Senftenberger Betrieb von  OSL-Landrat Sigurd Heinze und Senftenbergs Bürgermeister Andreas Fredrich. Jochen Schneider, Züblin-Stahlbau-Geschäftsführer präsentierte das Unternehmen und erklärte die Produktionsabläufe in den mächtigen Montagehallen.

 

 

 

 

 

Christine Jurowski ist Meisterin für Schilder- und Lichtreklametechnik. Ihre Kunden sind in Sachsen und Brandenburg erfolgreich

Fantasie ist der Motor ihrer Seele

…und das Geheimnis ihres unternehmerischen Erfolgs in Werbedingen
Senftenberg (h.). Werbung hat eigentlich nur ein Ziel: den Erfolg. Dazu muss sie originell sein. Das weiß Christine Jurowski. Deswegen erinnert sie Auftraggeber oft an die emotionale Seite des geschäftlichen Alltags. Wenn die Seele schwingt, kann sie mit ihrem fachlichen Können den Ausschlag unterstützen. Im Gegensatz zu vielen quereinsteigenden Computerspielern der Branche hat sie eine solide Ausbildung. Sie ist stolz auf ihren Meisterbetrieb für Schilder- und Lichtreklameherstellung.
Ihr Angebot ist vielfältig und durchaus nicht nur von großen Unternehmen angefordert. Aber auch von denen. Bis hinein nach Dresden liefert sie ihre Blickfänge. Ihr Ladengeschäft ist eine heitere Oase in Hosena.

 

 

 

 

 

 

Wolfgang Gäbler überwintert Goldfische, Goldrotfedern, Japanische Kois und andere Fische im Freien in 30 Teichen. Jetzt beginnt die Frühjahrspflege | Foto: J. Heinrich

Gutes Buck’sches Wasser

Wolfgang Gäbler züchtet Kois und Teichrosen
Hohenbocka (h.). Für sein Wasser braucht Wolfgang Gäbler keinen Zähler und keine chemischen Zusätze. Es ist die wunderbare Gabe der Natur, die er zur Grundlage seines Geschäfts gemacht hat. Er ist nicht der Erste, der die Quelle in seinem Teich entdeckt und genutzt hat. Schon sein Vater betrieb Fischzucht, und die Herren vom Hohenbockaer Schloss haben seine Quelle bereits um 1900 angezapft und eine Wasserleitung aus aufgebohrten Eichenstämmen gebaut. Der See liegt heute abseits der Straße in den Wiesen, von einigen Bäumen umgeben und von Drähten überspannt. Die halten Reiher und Seeadler fern. Denn in dem natürlichen Teich schwimmen und züchten Kois, die mit Gold aufzuwiegenden Karpfen der Japaner. Den Weg hierher finden aber auch Gras-, Laub- und andere Frösche. Wolfgang Gäbler lebt in einem Biotop, das er auch liebt, schätzt und schützt.
Seine gewerblichen Teiche sind aus dicker Folie hergestellt, aber ebenso naturnah besetzt. Hier schwimmen Fische in allen Größen. „Aber die richtige Pracht entwickelt sich erst, wenn die Seerosen blühen“, schwärmt der Züchter. Er betreibt diese Arbeit am Wasser etwa seit zehn Jahren, aber sein Vater hatte schon vor 40 Jahren damit angefangen und sich einen Namen gemacht.
„Alles, was ich aus Hohenbocka verschicke, ist robust, weil hier im Freien überwintert“, sagt er. Wie bei Aquarien gibt es Pumpen und Luftschläuche, die in jedem der Teiche an einer Ecke Blasen aufsteigen lassen. Dort bleibt das Wasser eisfrei. „Naja, aufpassen musst du schon, da kann schon was einfrieren, aber dazu ist man ja dann da.“
Die Mühe lohnt sich, wenn besonders schöne (und dann auch teure) Kois heranwachsen und wenn die dunkelroten, fast schwarzen Teichrosen blühen, oder die Frösche sich auf den schwimmenden Blättern sonnen. Welch ein zauberhaft schöner Arbeitsplatz!

 

 

Treffpunkt für Alt und Jung in Hosena ist die Flora-Apothekein der Karl-Marx-Straße. Fachkraft Daniela Schellnock weiß was hilft und berät Kunden gern

Unternehmen im Ortsteil stehen zu den Blau-Gelben

Durch EU-Mittel für die Entwicklung des ländlichen Raumes kommen die Kicker zu Kunstrasen
Senftenberg-Hosena (h.). Das hätten sich die Gründer, die vor rund 115 Jahren aus dem Turn- einen Fußballverein machten, nie erträumen können, dass ihre Urenkel einmal bessere Platzbedingungen haben würden als sächsische oder damals preußische Landesmeister. So sieht’s aber bald aus. Für 1,8 Millionen Euro (75 Prozent davon aus EU-Töpfen) entsteht ein Sport- und Freizeitzentrum mit dem Kunstrasen-Spielplatz als Kern. Die Blau-Gelben müssen sich aktuell sehr anstrengen, wenn sie dort als Kreisliga-Team auflaufen wollen. Letztes Wochenende gabs daheim gegen die SG-Kroppen eine 0:6-Klatsche und den Rutscher auf den 13. Tabellenplatz.
Natürlich wissen die Hosenaer: Wirklich Bäume ausgerissen hat der heimische Fußball noch nie. Da standen Brieske und andere immer weiter oben. Aber den Unternehmen, die zum Verein halten, geht es um gute Vereinskultur, angemessene sportliche Leistung und Nachwuchssport.
Seit 1995 haben die einstigen Germania-Fußballer den Namen SV Blau Gelb Hosena 1899 e.V. angenommen. Und sie wissen ortsansässige Unternehmen hinter sich. Ob das Metall- oder Hausbauer, Zimmerer, Bäcker, Fleischer oder Gastwirte sind, Versicherer, Vermesser, Vermögensberater oder Computerspezialist- sie alle treten als Sponsoren auf und halten damit die lange Sporttradition hoch. Auch die Flora-Apotheke gehört zu den Fußballförderern. Natürlich nur finanziell, nicht mit Medikamenten. Mit eigenen Produkten könnte höchstens die weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannte Hosenaer Kelterei GmbH & Co. KG aushelfen, die in der Saison auch Lohnmosterei anbietet. Aber bis dahin ist noch Zeit – so viel Zeit, dass dann auch die neue Sportanlage fertig ist.
Alle Sponsoren wünschen sich, dass die Blau-Gelben bis dahin ausreichend Punkte sammeln. Am heutigen Sonnabend könnte bei der II. Mannschaft in Lauchhammer was gehen. Aber  zum nächsten Sonntag dann, am 13. April, steht gegen den Tabellenzweiten Ortrand ein schwerer Brocken ins Haus.

 

 

Hosena war und bleibt von der Bahn dominiert. Rostige Fußgängerquerungen entsprechen aber nicht dem Zeitgeist

Ostern fliegen die neuen Signale ein

Schaulustige können sich das Ereignis am 19. April direkt vor Ort ansehen
Senftenberg (F.H.). Nach dem schweren Zugunglück im Juli 2012, bei dem ein Stellwerker aus Brieske den Tod fand, wurde der Bahnhof Hosena eine Großbaustelle. Das beim Zusammenprall zweier voll beladener Güterzüge komplett von der Bildfläche verschwundene alte mechanische Stellwerk wird durch ein elektronisches ersetzt. Die Deutsche Bahn investiert dafür rund 25 Millionen Euro.
Die im Vorjahr begonnenen Bauarbeiten für den Ersatzneubau im Bahnhofsbereich Hosena gehen derzeit in eine nächste Bauphase. Durch das Setzen von Signalmasten, den Umbau an Oberleitungen, Gleisbau an den Bahnübergängen und den Kabeltiefbau, der alle Schaltstellen automatisch vernetzt, kommt es zu Sperrpausen. Unmittelbar bevor steht jetzt das Einfliegen der 28 neuen Signale, die einzeln per Hubschrauber antransportiert werden. Schaulustige können dieses Spektakel am Ostersonnabend bei einer Baustellenbegehung des Bahnhofes miterleben.
Nach Sperrungen bis zu diesem Wochenende (5. April, 4 Uhr), kündigt die Bahn für Ostern vom 17. April (23 Uhr) bis 22. April (4 Uhr) eine weitere an. An den Bahnübergängen gibt es Einschränkungen; Reisende müssen längere Fahrzeiten sowie Schienenersatzverkehr in Kauf nehmen.
Beim Stadtteilrundgang des Bürgermeisters am 10. April wird auch die Großbaustelle Bahn angesprochen. Vertreter der Bahn sind dazu eingeladen.

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