Spreewald setzt auf den Winter und die Angebote vieler großer und kleiner Tourismusorte.
Straupitz (mk). Beinahe erleichtert wirkt Anette Ernst am Montag, als sie im Straupitzer Kornspeicher verkündet, dass die Besucherzahlen im Spreewald nicht mehr so stark ansteigen. Die Leiterin des Tourismusverbandes Spreewald erklärte, das von Januar bis Juli 419 000 Besucher in das Biosphärenreservat strömten. Das ist ein Plus von 3,2 Prozent. Bislang waren es acht bis zehn Prozent. „Klasse statt Masse“ ist das erklärte Ziel des Verbandes. Da der Sommer selbst in kleineren Orten beinahe ein Selbstläufer ist, wird das Werbebudget nun größtenteils für die regionale Kampagne „Winterzeit“ verwendet, erklärt Anette Ernst. So soll aus der Tourismusbranche ein Ganzjahresgeschäft werden.
Genau dies sei wichtig, um Fachkräfte zu halten. An diesen mangelt es aufgrund der oft saisonbedingten Arbeitsplätze. Oberstes Ziel ist es, den Spreewald in den kommenden Jahren zu einer Qualitätsregion zu entwickeln – die erste in ganz Deutschland. Zudem sollen die Themen Lifestyle, Gesundheit und Nachhaltigkeit die Kassen der touristischen Unternehmer füllen. Nachholbedarf besteht auch bei der Bündelung von Angeboten für Familien. Bei der Vermarktung von regionalen Produkten sollen Produzenten und Gastronomen noch stärker zueinander finden.