Niedrigste Quote in Luckau / Übers “Speed-Dating” zum Arbeitsplatz.
Region (MB/lb). Am vergangen Freitag legte die Agentur für Arbeit Cottbus den Arbeitsmarktreport für Südbrandenburg im September 2018 nieder.
Mit 6,1 Prozent erreicht die Arbeitslosenquote einen historischen Tiefstand. Es sind 2.018 Arbeitslose weniger gemeldet als im September 2017. Auch die Unterbeschäftigungsquote konnte zum Vorjahr reduziert werden und liegt nun bei 8,2 Prozent. Die Unterbeschäftigung verzeichnet einen Rückgang von 3.814 Personen. Die niedrigste Arbeitslosenquote weist der Geschäftsstellenbezirk (GSt) Luckau auf mit 3,0 Prozent. Die höchste Arbeitslosigkeit in Südbrandenburg liegt bei 9,6 Prozent im Raum Forst. Der Bezirk Cottbus gliedert sich mit einer Quote von 6,6 in den mittleren Bereich ab. In den Bezirken Guben und Senftenberg ist die Arbeitslosigkeit rückläufig, so wie in den übrigen Bereichen. Abgesehen von Spremberg, wo die Quote konstant blieb und Forst hatte einen Anstieg zu verzeichnen.
Auch das selbst gestellte Ziel in Bezug auf die Jugendarbeitslosigkeit wurde erfüllt. 882 Jugendliche im Alter von 15 bis 25 Jahren sind derzeit arbeitslos, 94 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der arbeitslosen Ausländer ist um 2,5 Prozent gesunken.
Generell verringert sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen von Jahr zu Jahr. Allerdings ist zu beobachten, die Arbeitslosigkeit im Alter (ab 55 Jahre) steigt stetig an. Dies hat vielerlei Gründe, zum einem treten vermehrt gesundheitliche Einschränkungen und Beschwerden auf, die ein Arbeitsstellenvermittlung erschweren. Andererseits wird versucht die Zeit bis zum Renteneintritt zu überbrücken auf Kosten der Arbeitsagentur und des Jobcenters. Viele Arbeitgeber behaupten sie seien alterstolerant, aber die Realität sehe anders aus, so Heinz-Wilhelm Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung.
Einen weiteren Anstieg verzeichnet die Zahl der unbesetzten Arbeitsstellen. Im Vergleich zum Vorjahr sind 455 unbesetzte Arbeitsstellen hinzugekommen. So sind es im September 2018 6.297 freie Arbeitsplätze. Die Besetzung dieser fällt zunehmend schwerer. Hierbei soll das Programm “Speed Dating” helfen. Das Projekt ist nicht neu, jedoch wird es mehr und mehr zum Tagesgeschäft.
Gezielt nach dem Motto “face to face” statt per Post werden handverlesene Jobsuchende eingeladen zu einer Art Vorstellungsgespräch. Viele regionale Arbeitsplätze sollen so schnellstmöglich besetzt werden. Beim Speed-Dating sitzen Arbeitgeber, Arbeitsuchender und ein Mitarbeiter des Jobcenters oder der Agentur für Arbeit an einem Tisch. Die Arbeitsuchenden sollen so dauerhaft in die Arbeitswelt integriert werden oder bei Bedarf durch bezahlte Praktika qualifiziert. Das Format ist erfolgsversprechend, das zeigen die aktuellen Ergebnisse des Speed-Dating. 332 Stellen konnten so besetzt werden, Tendenz steigend. “Wir wollen Menschen in Arbeit bringen, weil es dringend nötig ist”, betont Müller mit Nachdruck. Und die Agentur merkt auch, wer nur so tut, als suche er einen Job. Dieser hat zum Beispiel bei nicht Erscheinen beim Speed-Dating ohne akzeptablen Grund, mit Sanktionen zu rechnen.
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