Burg (MB). Die Touristinformation Burg ist seit vielen Jahren bemüht, die alten Weihnachtstraditionen des Spreewaldes wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Ein nicht ganz zwei Meter großer Drebom im Haus des Gastes erfreute schon in den vergangenen Adventszeiten die Besucher. Mit dem gut 4,50 Meter hohen Drebom auf der Festbühne wird Spreewälder Brauchtum nun in besonderer Weise sichtbar gemacht.
Entstanden ist der aus sechs Ebenen bestehende Drebom in der Holzwerkstatt Haferland in Finsterwalde, die bereits für die neue Innenausstattung der Touristinformation verantwortlich zeichnete. Anhand von alten Fotografien und vorhandenen Drehbäumen wurde der große Drebom eigens für Burg konstruiert und aus heimischer Fichte gefertigt. Angetrieben wird er in den Abendstunden von einem kleinen Motor, einen sogenannten „Langsamläufer“. Dieser durchläuft innerhalb einer Minute nur wenige Drehungen. „Hierbei wurden wir durch den Maschinenbau Michael Häusler aus Finsterwalde unterstützt, der diesen eigens für uns konstruierte“ erklärt Ulrich Haferland.
Weihnachtsbäume waren bis zum Ende des 19. Jahrhundert in den Wohnstuben des Spreewaldes unbekannt. Viele Familien stellten stattdessen einen Drebom oder Drehbaum auf. Er wurde meist selbst gefertigt, und die einzelnen Etagen wurden mit Zierrat, buntem Papier, Nüssen und Zuckerzeug geschmückt. Durch die aufsteigende Wärme der Kerzen dreht sich der Baum. Aber anders als bei der Pyramide drehen sich die Kerzen mit, die auf die einzelnen Etagen aufgesteckt werden. Seit einigen Jahren hält der Drebom wieder Einzug in viele Spreewaldstuben. Aus Gründen des Brandschutzes verzichtet man jedoch zumeist auf Kerzen und nutzt für den Antrieb stattdessen einen kleinen Motor.
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