Cottbus (MB/sr). Tobias Schick (SPD) wird neuer Oberbürgermeister der Stadt Cottbus. Er behauptete sich am Sonntag in der Stichwahl gegen Lars Schieske (AfD) souverän mit 68,6 Prozent zu 31,4 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 55,2 Prozent, übertraf somit die Beteiligung bei der Hauptwahl am 11. September (53,3 Prozent). Die Auszählung der Stimmen verlief für Politikinteressierte, die sich am Wahlabend versammelt hatten, spannend. Zunächst gab es nach Auszählung einiger Wahllokale nur einen hauchdünnen Vorsprung für den späteren Sieger. In einigen Wahlbezirken, zum Beispiel in Willmersdorf, führte Schieske haushoch, in anderen, etwa in Stadtmitte, lag der SPD-Kandidat weit vorn. Den deutlichen Durchbruch für den Gewinner gab es mit der Auszählung der Briefwahlen.
Nach langem Wahlabend bedankt sich Tobias Schick schon am folgenden Montagmorgen: „Ich bin stolz, dass die Cottbuser Lust auf die Zukunft haben und diese zusammen mit mir zu gestalten.“
Oberbürgermeister Holger Kelch gratulierte am Sonntagabend seinem designierten Nachfolger: „Tobias Schick ist eine vernünftige und gute Wahl. Er hat sich viel vorgenommen für unsere Stadt. Er kann auf ein erprobtes Team im Rathaus zurückgreifen, auf motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch mit dem Haushalt hat er eine solide Mitgift für die Arbeit.“ Zur Feststellung des amtlichen Endergebnisses tagt der Wahlausschuss am 19. Oktober. Das neue Stadtoberhaupt übernimmt das Amt offiziell am 30. November und darf seine Arbeit für die Stadt am 1. Dezember beginnen. Bereits in den kommenden Wochen möchte Schick jedoch mit den Fraktionen und Parteien sprechen, mit dem Ziel, die Kommunikation unter den Parteien in der Stadtverordnetenversammlung verbessern zu können. Er setzt auf mehr Nähe zu den Einwohnern. In mehreren Formaten soll Austausch zwischen OB und den Bürgern belebt werden.
Im Zentrum seiner Politik werden, so formuliert er griffig, die drei „F“ stehen: Familie, Fachkräfte, Finanzen. Familien will er entlasten. Fachkräfte sollen sich in Cottbus wohlfühlen. Finanziell setzt Schick auf das Potenzial der Struktur- und Europamittel, die Unternehmen und Bürgern zugutekommen.
Für Dezember plant er eine Sicherheitskonferenz, mit Polizei, Ordnungskräften, Jugendsozialarbeitern, aber auch mit dem Land, um mehr Polizeipräsenz in der Stadt zu ermöglichen, aber auch um Jugendliche stärker zu integrieren und ihnen eine Perspektive zu geben.
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