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IHK-Umfrage: Skepsis und Unsicherheit bleiben

Am Dienstag, 16. Mai 2023, stellte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Krüger die aktuellen Umfrageergebnisse zur Konjunktur vor.
Am Dienstag stellte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Krüger die aktuellen Umfrageergebnisse zur Konjunktur vor. Foto: S. Roy

Region (MB). Die Lage in der gewerblichen Wirtschaft im Süden Brandenburgs hat sich im Vergleich zu Jahresbeginn verbessert. 84 Prozent der von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus befragten Unternehmen schätzen ihre Geschäftslage mit gut bis zufriedenstellend ein. „In der Krise zeugt das von wirtschaftlicher Stabilität in der Region“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Krüger anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Umfrageergebnisse zur Konjunktur. „Trotz dessen sich die Situation bei den Lieferketten und Energiepreisen leicht beruhigt hat, sind die Erwartungen der Betriebe jedoch weiterhin stark getrübt und von großer Unsicherheit geprägt“, führt Dr. Krüger fort. „34 Prozent sehen eine ungünstige Entwicklung für ihre Geschäftstätigkeit.“ Zudem berichtet fast die Hälfte der befragten Unternehmen von einer problematischen Finanzlage. Ein verstärkter Eigenkapitalrück- gang, mehr Liquiditätsengpässe und Forderungsausfälle werden gegenüber der letzten Frühjahrsumfrage verzeichnet.
In der Industrie hat sich die Stimmung im Vergleich zu Jahresbeginn weiter aufgehellt, die Geschäfte verlaufen für 90 Prozent der befragten Unternehmen gut bis zufriedenstellend. Das Baugewerbe hält das Niveau. Beide Branchen haben von alten Aufträgen profitiert. Über 40 Prozent der Industrie- und Baubetriebe verzeichnen aktuell jedoch Auftragsrückgänge. Auch im Dienstleistungsbereich, der tragenden Säule der Südbrandenburger Wirtschaft, ist die Geschäftslage stabil. Ein Fünftel der Betriebe bewertet die Lage allerdings mit schlecht. Die Stimmung im Handel hat sich deutlich verbessert, auch Investitionsausgaben sind steigend. Im Gastgewerbe verbucht mehr als die Hälfte der Betriebe gute Geschäfte, nur vier Prozent verzeichnen einen schlechten Geschäftsverlauf. Die Geschäftsaussichten haben sich gegenüber der Umfrage zu Jahresbeginn hingegen wenig verbessert. Bis auf das Gastgewerbe, wo 34 Prozent der Betriebe mit besseren Geschäften rechnen, sind alle Branchen weiterhin sehr skeptisch mit Blick auf die zukünftige Geschäftsentwicklung. Wirtschaftliche Risiken
Die Herausforderungen, vor denen Unternehmen stehen, sind vorwiegend struktureller Natur: hohe Energiepreise, steigende Zinsen infolge hoher Inflation, eine schwächelnde weltweite Nachfrage, fehlendes Personal, langwierige Planungsverfahren, bürokratische Hürden. Aber auch geopolitische Spannungen und die Folgen des Ukraine-Kriegs belasten die Wirtschaft. Die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise (71 Prozent) bleibt dabei die größte Sorge der Betriebe, gefolgt vom Fachkräftemangel, Arbeitskosten, wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und dem Inlandsabsatz.

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