Cottbus (MB). Das länderübergreifende kommunale Bündnis von 56 Städten und Gemeinden, die sogenannte Lausitzrunde, sei beispielgebend für einen innovativen Strukturwandel. Zu diesem Fazit kamen gleich mehrere Diskussionsteilnehmer auf der letzten Zusammenkunft im Jahr 2022 im Barbarasaal des LEAG-Hauptgebäudes in Cottbus. LEAG-Chef Thorsten Kramer stellte das Zukunftsprojekt GIGAWATTFACTORY vor, durch das zukünftig klimaneutrale Energie gewonnen werden soll.
Auch Carsten Schneider, der Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland, sieht eine Magnetwirkung, die von der Lausitz ausgehen wird. Stellvertretend für Olaf Scholz antwortete er auf Fragen, die die Mitglieder der Lausitzrunde im September dem Bundeskanzler in einem Brief gestellt hatten. Es ging um die Ressource Wasser, die für das Gelingen des Strukturwandels unerlässlich ist, aber auch um den bergbaubedingen Stoffeintrag in die Spree oder eine Planungsbeschleunigung beim Ausbau erneuerbarer Energien. Allerdings erklärte Carsten Schneider, dass sich die Hoffnungen auf eine Anerkennung der mit der Grundwasseraufbereitung verbunden Kosten als so genannte Ewigkeitskosten, erst einmal nicht erfüllen werden. Diese Entscheidung könne nur durch den Bundestag getroffen werden, und das ist noch nicht geschehen. Es entspann sich eine Diskussion zwischen Mitgliedern der Lausitzrunde und dem Ostbeauftragten. Einmal mehr machte die Lausitzrunde darauf aufmerksam, dass ein Kohleausstieg vor 2038 unrealistisch ist.
Anschließend stellten sich Bundes- und Landtagsabgeordnete aus Brandenburg und Sachsen den Fragen der Mitglieder der Lausitzrunde. Trotz unterschiedlicher inhaltlicher Ansätze überwog die Zuversicht, dass die Lausitzrunde ein wesentlicher Baustein für den Strukturwandel und somit eine erfolgreiche europäische Modellregion ist.
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