Feuilleton & Kultur
Das erschütterte Reich der Glaoui-Paschas (Reisebericht Teil 8)
Im Dorf Telouet hoffen die Bewohner auf die Rückkehr der Herrscherfamilie. Unser Weg setzt sich fort auf spektakulärer Strecke entlang der Hänge des Ounila Tals im Hohen Atlas. Tief hinab führen die Serpentinen, dann wieder hoch hinauf. Uns begegnen Bauern mit schwer beladenen Eseln oder Maultieren, aber auch Laster, stark überhängend mit Stroh beladen. Sonst…
Hoch oben in malerischer Bergeinsamkeit (Reisebericht Teil 7)
Auch abgelegene Dörfer sind inzwischen an die allgemeine Versorgung angeschlossen. Das Abenteuer der drei Atlas-Schluchten liegt hinter, das erstaunlichste Spiel gigantischer Felskörper vor uns: die Todraschlucht. Ein Flüsschen aus dem Hohen Atlas hat hier erstaunliche Erosionsarbeit geleistet und plätschert nun ganz harmlos zwischen 300 Meter hohem Gestein, das an der engsten Stelle bis auf zehn…
Zwischen hohen Dünen und Hohem Atlas (Reisebericht Teil 6)
Vom Landschaftserlebnis der tiefen Schluchten, hohen Pässe und erstaunlichen Fossilien. Die Stadt Rissani, deren prächtiges Eingangstor wir am Ende der letzten Folge durchfuhren, geht vielleicht auf die älteste Stadt Marokkos, das legendäre Sijilmassa zurück, dessen Ruinen wir nicht finden. Die Stadt soll im 12. Jahrhundert 100 000 Einwohner gezählt haben, reich geworden durch den Zug…
In den Sanddünen der Erg Chegaga (Reisebericht Teil 5)
Für das sandige Erlebnis wechseln wir das Fahrzeug und finden Begleiter. Adaptionen der „Painted Rocks“, der bemalten Felsen, aus dem tiefen Südwesten Marokkos, begegnen uns noch in vielen Orten, meist als Schmuck in Parks. Das ewige Rostbraun schreit nach Farbe. So wurde der anfangs für „verrückt“ erklärte belgische Künstler zum Impulsgeber im Antiatlas. Die Gegend…
Ein unsägliches Gesetz
Lungenärzte sind gegen die Legalisierung von Cannabis. Zeitgleich zum 64.Deutschen Lungenarztkongress, der letzte Woche in Mannheim stattfand, wurde im Bundesrat dem Gesetz zur Legalisierung von Cannabis ab dem 1.April dieses Jahres zugestimmt. Das nahmen die Lungenärzte zum Anlass, auf mehreren Veranstaltungen und Plattformen nochmals vor den Folgen, insbesondere des Cannabis-Rauchens, der häufigsten Form des Cannabis-Konsums,…
Verkehrschaos und friedliche Piratennester (Reisebricht Teil 3)
Die ersten heißen Tage des Jahres an der Ramadan-beruhigten Atlantikküste. Rabat war schon seit 1912 unter den Franzosen Regierungssitz und blieb es im unabhängigen Königtum seit Mohamed V. ab 1956 bis heute. Jeder Ankömmling merkt die Aura eines märchenhaften Königreichs. Alles blitzt, grünt und blüht. An den vielen Toren langer Mauern stehen phantasievoll uniformierte Wächter…
An sonniger Atlantikküste immer südwärts
Im königlichen Marokko zurück zu Steinkreisen und ins römische Mauretanien. Die Reisezeit beginnt. Für einige Wochen heißt das Motto: Wohnen auf Rädern. An den Fenstern fliegt die Landschaft vorbei, oft genug ist Anlass anzuhalten und Dinge näher zu betrachten. Der Weg führt südwestwärts durch europäische Kulturlandschaft, dann bei Gibraltar übers Meer nach Afrika, wo das…
Neumanns Ballett am Staatstheater Cottbus
Ein gänzlich unverständlicher Abgang. Cottbus. „Endstation Sehnsucht“ erlebt diesen Sonnabend im Großen Haus des Staatstheaters seine Uraufführung – ein Ballett nach dem gleichnamigen Schauspiel von Tennessee Williams in der Choreografie des Franzosen Martin Chaix. Es tanzen Alessandra Armorina, Fernando Casanova, Kate Farley, Alessandro Giachetti, Stefan Kulhawec, Alyosa Forlini, Clara Dufay, Yannick Neuffer, Laura Oakley, Rachele…
„Alles“ – das ist viel / Ein langes Leben für wenig Zuschauer hinter der Bühne
„Alles“ – das ist viel / Ein langes Leben für wenig Zuschauer hinter der Bühne / Anmerkungen zum Stück Cottbus. Backstage, das heißt „hinter der Bühne“, wird diese Frauenbiografie gespielt- vom ersten Baby-Quäken bis zum letzten, fast unwürdigen Röcheln. Hinter Bühnen ist wenig Platz, aber viel Spannung. Im Umfeld schauspielerischen Alltags stellen vier Frauen die…
Liebe zu den drei Orangen: Musikalische glanzvolle Märchenstunde
Anmerkungen zu Prokofjews „Die Liebe zu den drei Orangen“, Regie Tomo Sugao. Cottbus. Auf die Musik von Sergei Sergejewitsch Prokofjew (1891-1953) freute sich das Publikum (man kennt hier das vielgespielte Werk „Peter und der Wolf“); mit der „Liebe zu den drei Orangen“ konnte es eher wenig anfangen, obwohl die Oper auch zu DDR-Zeiten in großen…