Kassenärztliche Vereinigung sucht händeringend Facharzt für Forst
Forst (mk). „Wir haben den Hut auf, wenn es darum geht, sich um eine flächendeckende Versorgung mit Medizinern zu kümmern“. Das sagt der Pressesprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin Brandenburg (KVBB), Ralf Herre.
Im Fall Forst wurde es der Vereinigung aber nicht leicht gemacht. Im Oktober hat die einzige Forster Kinderärztin erklärt, dass sie im Dezember ihre Praxis im Ärztehaus aufgibt. „Wir hatten zu wenig Zeit um zu reagieren.“, erklärt Ralf Herre. Dass die Kreisstadt keinen Kinderarzt hat, wird aber kein Dauerzustand sein, prophezeit er. So erklärt er, dass eine Nachbesetzung einer Praxis offiziell ausgeschrieben werden muss. Diese Frist läuft am 10. Februar aus. Bis dahin will die KVBB aber keineswegs Däumchen drehen. Mehrere Varianten werden derzeit geprüft. Eine erste Variante ergab sich nach einem Gespräch mit dem Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum (CTK). Zu prüfen wäre hier, ob das Cottbuser Medizinische Versorgungszentrum in Forst eine Zweigstelle mit Kinderärzten des CTK etablieren kann.
Variante 2 ist, dass ein Cottbuser Kinderarzt nach Forst wechselt. Denn, so Ralf Herre, Cottbus ist mit 12 Kinderärzten zu 240 Prozent mit diesen Fachärzten versorgt. Die dritte Variante wäre, dass die Kassenärztliche Vereinigung selbst einen Kinderarzt einstellt. Dafür müsste aber auch ein Arzt gefunden werden. Lockmöglichkeiten hat die Vereinigung keine, da der Kreis Spree-Neiße bereits zu 100 Prozent mit Kinderärzten versorgt ist. Trotz der Tatsache, dass in Guben, Spremberg, Peitz und Döbern jeweils nur ein Kinderarzt praktiziert, stellt dies gemessen an der Kinderzahl im Kreis (bis zum 18. Lebensjahr) die einhundertprozentige Versorgung dar. „Wir sind aber ganz hart am Ball“, versichert Ralf Herre. Nach Ablauf der Frist am 10. Februar wolle die Vereinigung „Nägel mit Köpfen“ machen. Generell, so der Sprecher weiter, sei es schwierig, junge Kinderärzte auf das Land zu
bekommen, da diese, bevor sie in eine Praxis investieren, sich die Geburtenrate anschauen. Schließlich will der Jung-Arzt
in seinem Arbeitsleben wirtschaftlich abgesichert sein. Die KVBB glaubt aber schon, dass eine Stadt wie Forst einen Kinderarzt „ernähren“ kann.
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