Guben: Ehrenbürger hielt den Zindelplatz fest

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Ehemaliger Zindelplatz im Gubin der 1970er-Jahre

Erhalt der Bürgerhäuser grenzt an ein Wunder /Stadtflair kehrt zurück
Eine scheinbar doch schwierige Rätselaufgabe haben wir mit der Aufnahme aus Gubin gestellt. Hans-Georg Schmidt schildert: „Zu sehen ist der ehemalige Zindelplatz. Die Aufnahme müsste aus den 1960er oder ‘70er-Jahren stammen und müsste vom Eckhaus aus am Dicken Turm entstanden sein. Vom Turm selbst kann das Foto nicht entstanden sein. Von der Pracht des alten Gubens ist leider nicht viel geblieben. Aber in den letzten Jahren haben die Gubener begonnen, die Häuser zu sanieren, Lücken zu bebauen und hier wieder mehr Stadtflair zu gestalten. Ich bin mir sicher, dass da noch viel entstehen wird.“

Wolfgang Donat mailt: „Es ist schon ein Wunder, dass die im Bild rechts und im Hintergrund neben dem Zindelplatz (Parkanlage) zu sehenden schönen Bürgerhäuser erhalten sind. Die ‘Verteidigung des Deutschen Reiches’ 1945 und die Abrisslaune des damaligen polnischen Ministers Gomulka, der für die Westgebiete Polens verantwortlich war, hätten hier eigentlich nichts bestehen lassen sollen. Etwa 100 Millionen Backsteine sowie diverse Mengen zermahlener Steine wurden nach Warschau für den Wiederaufbau transportiert. Er wollte einen fünf Kilometer breiten Streifen Niemandsland zu Deutschland schaffen.
Der Blick über die kleine Parkanlage des Zindelplatzes lässt die alte Straßenführung erkennen. Von der Lubstbrücke aus führte die Trasse der Lubststraße geradlinig bis zur Einmündung der Pförtner Straße. Danach gab es einen leichten Rechtsbogen. Am Zindelplatz vorbei kam man durch die Neustadt zur Neißebrücke.
Um den anwachsenden Straßenverkehr aus der Innenstadt zu nehmen, wurde die Trassenführung begradigt. So ging es am ehemaligen Spichrerplatz vorbei zur Neißebrücke. Das frei gewordene Terrain, auf dem das kleine Haltestellenhäuschen zu erkennen ist, gehört heute den Fußgängern.
Aufgenommen wurde das Bild in den Jahren um 1970 von dem Hobbyfotografen, Historiker, Forscher, Botaniker, Poeten und Schriftsteller Tadeusz Firlej. Er verstarb 2006 im Alter von 80 Jahren. Er ist Ehrenbürger der Stadt Gubin.“
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