Auferstanden, und nun?

H_kommentar_wpOstern feiern die Menschen weltweit die Auferstehung Jesu. Ein atemberaubendes Ereignis. Am dritten Tage auferstanden, heißt es in der Liturgie. Von den Toten auferstanden. Seit 2000 Jahren grübelt, zweifelt oder glaubt die Menschheit. Aber dieses Wort – es fesselt Gläubige wie auch andere.
Stand nicht auch exakt dies am Anfang unserer früheren Hymne? Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt… Becher, der sie schrieb, war kein Christ, und auch Goethe, der Dichterriese, hatte seine Zerwürfnisse mit Gott. Aber über Ostern schrieb er: „Sie feiern die Auferstehung des Herrn, denn sie sind selber auferstanden.“ Die Menschen da, die in buntem Gewimmel aus finster’m Tor hervordringen. Wir sind das. Wir Menschen feiern und empfinden unsere „Auferstehung“, wenn uns das Erwachen der Natur so richtig umarmt an einem dieser frühsonnigen Apriltage.
Christenmenschen verbringen diesen Sonnabend in Trauer oder Stille, sie feiern den dämmernden Morgen am Ostersonntag als neuen Beginn. Dieses Ritual hat unseren Kulturkreis über viele Generationen geprägt. Um zu erwachen, um eine Auferstehung zu erfühlen, müssen wir zur Ruhe gekommen sein. Die 40 Fastentage, sie werden nur selten noch ernst genommen in unserem oberflächlichen Leben. Da wird zu rauschenden Bällen und Festen jeder Art ohne Unterbrechung geladen. Auf dem Jahrmarkt unserer Beliebigkeiten tanzen auch im Fastenmärz Prinzessinnen, Feen und Königinnen immer neuer Konsum-Themen.
Und doch – wenn wir uns bewusst umschauen, die Straße auf und ab, in unserem Jetzt und Hier: Wir sind auferstanden. Dann also los!