Über die Medien sind solche Bilder auch ganz aktuell zu sehen, glücklicherweise blieb bis jetzt die Spree in ihren festen Grenzen. Vor gar nicht so vielen Jahren sah das noch ganz anders aus. Helga Reichstein erinnert sich: „Vom 21. Juli bis zum 17. August 1981 stand das Hochwasser in und um Spremberg. 47 Einsätze der Feuerwehr waren nötig, denn die Überschwemmungen waren auch im Stadtgebiet zu bekämpfen. Am 26. Juli war der Pegelstand der Spree um die 3,85 Meter.“ Wie es zu dem Hochwasser kam, erklärt Gerhard Schmidt. Er schreibt: „Das letzte Hochwasser traf Spremberg und die an der Spree liegenden Gemeinden durch Rückstau von der Talsperre. Das Foto stammt von der Agentur Arlt und zeigt das Heim für Blinde und Sehgeschädigte in Wilhelmsthal. Dieses Heim hat eine lange Geschichte. 1860 erbauten die Spremberger Unternehmer Zimmermeister Enderlein und Schlossermeister Centner unterhalb von Cantdorf eine Wollspinnfabrik und nutzten die Wasserkraft der Spree zum Antrieb der Maschinen. Später wurde daraus eine Papierfabrik, die aber 1912 pleite ging. 1913 baute man das Gebäude um zu einem Wanderarbeiterheim, nutzte aber von 1914 bis 1918 alles für ein Lazarett während des Ersten Weltkrieges. Danach wurde es wieder zum Wanderarbeiterheim bis 1938. Auf der Anlage befand sich auch eine Gaststätte. Nach der Schließung wurde es wiederum von 1940 bis 1945 Lazarett für Kriegsgefangene. Weitere Stationen sind 1957: Umbau zum Heim für Blinde und Sehbehinderte, 1951 erneuter Umbau. Ab 1956 wurde es als Sonderheim für geistig und körperlich Geschädigte genutzt. 1987 zog das Heim in den Wiesenweg um, wo es heute noch als Behindertenwerkstätten gGmbH existiert.“
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