Liebevoll gestaltete Weihnachtsausstellung lockt ins Spremberger Schloss / Bis 17. Januar zu sehen:
Spremberg (trz). Eigentlich geht man ins Museum, um Dinge zu bewundern, die man zuvor noch nie gesehen hat. Uralte Gegenstände, ausgestopfte Tiere, wertvolle Steine vielleicht. Nicht so im Niederlausitzer Heidemuseum im Spremberger Schloss. Die am ersten Advent eröffnete Weihnachtsausstellung präsentiert Exponate, die wohl jeder gelernte DDR-Bürger kennen dürfte. Kein Wunder, dass die Schau den Namen „Das kenne ich auch“ trägt. Zu sehen ist Spielzeug aus 40 Jahren DDR-Geschichte. Selbst aus heutiger Sicht erscheint die Vielfalt der kindgerechten Artikel erstaunlich groß. Da gibt es alle möglichen Sorten, Größen und Farben von Autos. Wahlweise den Trabant 601 S im Miniformat. Oder den 353er-Wartburg. Minol-Tankzüge fehlen genauso wenig wie sowjetische Raketenträger. Und diverses Kriegsspielzeug. Ebenso Puppen und sogar ein Kasperletheater mit Schnatterinchen und dem Teufel. Darüber hinaus können verkehrsregelnde Verkehrspolizisten bewundert werden. Bunt beklebte Litfaßsäulen. Eine komplette Tankstelle inklusive Minol-Pirol. Dazu Baukästen und diverse Kinderbücher.
Sammler von klein auf
„Sponsor“ der diesjährigen Weihnachtsausstellung ist Frank Lange. Der Oberlausitzer sammelt bereits seit seinen Jugendtagen Spielzeug. Angefangen hatte alles mit den kleinen, begehrten Matchbox-Autos aus dem Westen. Und im Zuge der politischen Wende rettete Lange zahlreiches Spielzeug aus dem Kindergarten, in dem seine Frau arbeitete. „Ansonsten wäre alles auf den Müll gegangen“, weiß der Mann aus der Nähe von Bischofswerda. Bis zur Jahrtausendwende habe sich kaum jemand für DDR-Spielzeug interessiert. Doch dann sei eine regelrechte Sammlereuphorie ausgebrochen. Manche Dinge seien heute kaum mehr zu haben und wenn doch, dann zu horrenden Preisen. Diverse Modell-Lastkraftwagen würden inzwischen für mehrere tausend Euro gehandelt.
Weihnachtsbäume
Im Spremberger Museum sind rund 550 Exemplare aus Frank Langes Sammlung zu sehen. Darüber hinaus gibt es die traditionellen, von verschiedenen Spremberger Gremien geschmückten Weihnachtsbäume, insgesamt sieben an der Zahl. Die liebevoll gestaltete Ausstellung ist bis 17. Januar zu den normalen Öffnungszeiten zu sehen, auch über die Weihnachtsfeiertage. Denn schließlich, so bringt es Museumsleiter Eckbert Kwast auf den Punkt, sei „Weihnachten ohne Spielzeug wie eine Suppe ohne Salz“.
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