Frieden schaffen ohne Waffen

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Wohin man auch geht außerhalb von Parteistuben – die Menschen sind entsetzt. Politik und Volk waren nie weiter voneinander entfernt als in diesem Advent. Seit Donnerstag rasseln  Stimmen von Militärs durch Nachrichten. Sie preisen Tornado- Technik und die Qualität der Truppe. Die sei sich der Gefahr bewusst.
Es geht los. Zeit für deutsche Helden. Sie klinken (noch) keine Bomben aus, aber sie richten sich, sagt Außenminister Steinmeier (SPD), auf einen langen Einsatz ein. Der wird nicht bei „Aufklärung“  bleiben. Und er wird, was noch jeder Krieg tat, in bitterer Münze zurückzahlen. Dann trifft es Menschen, die keine Stimme hatten in diesem Bundestag. Dort saßen drei Spremberger: Ullrich Freese (SPD) und Klaus-Peter Schulze (CDU) stimmten für den Kampfeinsatz (obgleich es aus beider Fraktionen auch Gegenstimmen gab), Birgit Wöllert (Linke) votierte  mit ihrer Fraktion und den Grünen dagegen. Sie will nicht, dass 1200 deutsche Soldaten in ungewissen Einsatz gehen – ungewiss, was die Dauer und was die rechtliche Grundlage betrifft. Es gibt kein UN-Mandat für diesen Einsatz, und allein die Aussage, dass IS den Weltfrieden gefährde, reicht nicht zum Ruf an die Geschütze. Den Weltfrieden haben auch die USA über Vietnam gefährdet und im Kalten Krieg die Atomraketen in DDR-Stellungen. Eppelmann, Havemann und Millionen Friedfertige haben „Frieden schaffen ohne Waffen“ dagegen gesetzt. War Merkel (CDU) nicht dabei?
Ihr Kanzler-Vorgänger Schröder (SPD) baute noch auf die Worte von Friedenspreisträger Willy Brandt: „Alle, die Macht haben, Kriege zu führen, möchten der Vernunft mächtig sein und Frieden halten.“