Kolkwitz investiert kräftig

161210_kolkwitz
Für Glanz vor dem Kolkwitzer Rathaus ist Jahr für Jahr gesorgt. Ob Oktoberfest oder der Wichtelmarkt zur Weihnachtszeit – auch diese beiden Feste haben sich zu Bürgerfesten der ganzen Gemeinde entwickelt und sind Zeichen für einen tollen Zusammenhalt Fotos: M. Klinkmüller

Zum Jahresende skizziert der Bürgermeister Licht- und Schattenseiten

Kolkwitz (mk). Ob in Krieschow, Klein Gaglow oder in Limberg – auch in diesem Jahr wurde kräftig in die Kitas der Gemeinde investiert. Allerdings, so der Bürgermeister Fritz Handrow, sei man an der Kapazitätsgrenze angelangt. Ein Spagat ist es nun hier in neue Plätze zu finanzieren, wohlwissend dass schon bald der Bedarf wegen des Geburtenrückganges sinken wird. Viel Geld wurde auch in Dorfgemeinschaftshäuser investiert. 16 dieser gemeinschaftlichen Häuser stehen bereits. Lediglich in Wiesendorf, Gulben und Babow fehlen diese Treffpunkte bislang. In Babow gibt es mit der Alten Schule aber schon eine Lösung.
Stolz ist die Gemeinde auf die Beliebtheit als Wirtschaftsstandort. Aktuell will sich hier ein Forstwirtschaftsunternehmen niederlassen. „Wir kommen den Unternehmer gern entgegen“, erklärt Fritz Handrow, der Investoren auch in sein Auto setzt und mit ihnen eine Rundfahrt startet. Die Lage und die Infrastruktur ist eine Sache, aber Unternehmer wollen auch wertgeschätzt sein, weiß der Bürgermeister, der auch Möglichkeiten zur Geschäftsfelderweiterung anbietet. Woran es derzeit mangelt, ist Bauland für Eigenheime. In der Koschendorfer Straße soll ein weiteres Baugebiet entstehen.
Der Vorwurf, dass Kolkwitz für einen Abzug aus Cottbus sorge, stimme so aber nicht, rückt der Bürgermeister richtig. So bauen  in Kolkwitz viele Rückkehrer ein Haus und auch Kolkwitzer, die in jungen Jahren ihre erste Wohnung in Cottbus bezogen haben, um dann wieder in der Heimat ihre Familie aufzubauen, gehören ebenso zu den Bauherren wie Zuzieher von weit her. Sorge bereitet dem Gemeindeoberhaupt, dass kein Zug mehr in Kolkwitz und Kunersdorf hält. So spukt nun das Gerücht herum, dass auch nach den versprochenen zwei Jahren kein Zug hier mehr halten wird. An das Versprechen der Infrastrukturministerin Kathrin Schneider kann sich nach einem Jahr wohl niemand mehr in Potsdam erinnern. „Aber nicht mit uns“, sagt Fritz Handrow. Zu der Frage wie Raddusch, Kolkwitz und Kunersdorf zum Fahrplanwechsel 2018 wieder an den RE2 angebunden werden, gibt es am 13.12. um 18 Uhr im Kolkwitzer Gemeindevertretersaal in der Berliner Straße eine öffentliche Beratung zwischen Bürgern, Politik und Verwaltung. In Leipzig fahren die Arbeiter auch 80 Kilometer bis in die Stadt, sagt Fritz Handrow. Rückkehrer aus München bestätigen diesen Trend in der Großstadt zu arbeiten und im Umland zu wohnen. Dass gerade in Brandenburg nun diese Pendlerzüge abgeschafft werden, verstehe wer will, kritisiert der Bürgermeister.
In Zorn gerät er auch bei der Frage nach einer weiterführenden Schule in Kolkwitz. Hier fühlt er sich vom Kreis im Stich gelassen. „Wir wollen Nägel mit Köpfen machen, werden aber ständig hingehalten“, sagt der Rathauschef. So seien die Schüler von Drebkau und Kolkwitz von der Willkür- und Belegungsdichte der Stadt Cottbus abhängig, an welche Schule sie kommen. Die Elterninitiative kämpft hier mit viel Engagement für eine solche weiterführende Schule in Kolkwitz. Im kommenden Jahr möchte Kolkwitz in das Ärztehaus investieren, um den Ärzten vor Ort akzeptable Bedingen zu bieten. Neben der Erweiterung bestehender Praxen soll Platz für zwei weitere Praxen entstehen.