Die Erinnerung lebt in einer Generation, die das Kunstwerk nie gesehen hat
Die meisten Forster Leser haben ihn natürlich gleich erkannt, den Tuchmacherbrunnen auf der heute polnischen Seite der Langen Brücke, die leider noch immer unbegehbar ist. Viele Publikationen haben dazu beigetragen, dass der Brunnen und andere Bilder aus dem Stadtteil Berge auch in der Generation lebendig blieben, die das alles nie wirklich sah.
Lesern aus anderen Gegenden hat unser Hinweis auf das Gartenfest geholfen. Natürlich kennt jedes Kind zwischen Neiße, Spree und Schwarzer Elster das Fest im Forster Rosengarten. „Dafür lohnt sich in jedem Juni die weiteste Reise!“, mailt uns Caroline Schmidt, die unsere Zeitung in Berlin im Internet liest. Sie findet: „Das habt Ihr Euch jetzt aber toll ausgedacht mit den alten Bildern von überall. Da kann jeder mitmachen. Ich habe seit Nr. 1 alles erkannt.“ Na prima. Glückwunsch und danke fürs Kompliment.
Kurt Noack aus Groß Kölzig schrieb: „Vom Stadtteil Berge aus zeigt das Foto die am 29.Juni 1924 festlich eingeweihte Lange Brücke in Forst. Sie ersetzte damals die 1810 nach einem Brand der Vorgängerbrücke erbaute Holzbrücke. Die zahlreichen seit dem 14. Jahrhundert hier erbauten Holzbrücken wurden durch Brände und Eisgang wiederholt zerstört. Österreichische Soldaten brannten die Brücke im August 1760 nieder. Mitte Februar 1945 wurde die nunmehr erst zwanzig Jahre alte Brücke durch die Wehrmacht zerstört. “
Werner und Bärbel Koschack aus Guben wussten: „Das Foto zeigt Lösung B, Forst. Der Blick geht über die Lange Brücke über die Neiße von dem ehem. Stadtteil Berge (1893 zu Forst) in Richtung der Forster Mühlenstraße.Im Vordergrund steht der Weberbrunnen mit einem Weber als Statue. Der Sockel ist heute noch in Fragmenten in Polen erhalten. Die Statue soll sich in Polen befinden eine eventuelle Rückgabe wird verhandelt.Die massive Brücke wurde 1922 erbaut aber 1945 gesprengt. Sie hatte 5 Bögen – je 2 über die Neißewiesen und eine über die Neiße (dieser Bogen ist entzwei). Wäre die Brücke befahrbar, käme man nach Berge zur Schlossruine (früher Schloss des Fürsten von Pückler). Der Ortsteil Berge wurde nach dem Krieg 1945 abgetragen und somit würde die Brücke heute in den Wald führen. Die Häuschen, welche an den Seiten der Brücke zu sehen sind, waren Zeitungskioske und Imbisshäuschen.“
In Guben wohnt auch unser treuer Leser Arno Schulz, der unter anderem schrieb:“ Die Brücke steht noch immer als Ruine mahnend in der Neiße, nachdem sie 1945 gesprengt wurde. Die Schienen auf der Brücke gehörten zu der Stadteisenbahn, “Schwarze Jule” genannt, die Eisenbahnwaggons auf speziellen Rollböcken zu den Fabriken transportierte. Die Stadtbahn hatte nur eine Spurweite von 100 cm. Da ich nach Forst zur Berufsschule musste, habe ich die “Schwarze Jule” dort öfters noch fahren sehen. Sie verkehrte einst von 1893 bis 1965.“
Die richtige Lösung wussten auch Mandy Behle, Bernd Hunger und Gisela Mallkowsky.
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