Forster Stadtchefin Simone Taubenek: “Noch nicht einen Tag bereut”

Simone Taubenek zieht Bilanz über das erste Jahr als Forster Bürgermeisterin.

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Die Forster Bürgermeisterin Simone Taubenek liebt klare Worte – und es ist immer auch Zeit für ein Lachen | Foto: J.Kurze

Forst (jk). Seit genau einem Jahr sieht Simone Taubenek die Stadt Forst zwar nicht mit anderen Augen, aber aus vielen neuen Perspektiven. Im Gespräch ergänzt sie klare Fakten mit emotionalen Bemerkungen – und genau daran spürt man ihren Drang, die Stadt Forst weiter nach vorn bringen zu wollen, egal, ob im wirtschaftlichen Bereich oder in der Außendarstellung. Es gab 1396 offizielle Termine, sie besuchte 22 Unternehmen – „manche haben mich wegen der vollen Auftragsbücher sogar terminlich vertrösten müssen“, betont die Stadtchefin.
Bei ihren Besuchen aller Kitas und Schulen erhielt sie in den Gesprächen nicht nur den aktuellen Überblick über der Sanierungszustand, sondern konnte viele kleine Anregungen und Wünsche mitnehmen. Die seit Januar 2019 angebotenen Bürgersprechstunden werden sehr gut angenommen und sind sogar im Vorfeld schon ausgebucht. „Oft ähneln sich die von den Bürgern angesprochenen Themen, es gibt viele freundliche Gespräche.“
Eine hohe Wertschätzung hat sie für alle ehrenamtlich tätigen Bürger, die vieles in der Stadt bewegen.
Viele gelungene Veranstaltungen in und um Forst stehen auf der Tafel mit dem „lachenden Smiley“, so zum Beispiel das Sattelfest, neu hinzu kamen der Blaulichttag, der 1. Forster Hofball und die beiden Umwelt- und Naturschutzgipfel. Mit großer Vorfreude sieht Simone Taubenek dem Derny-Rennen entgegen, den Rosengarten-Festtagen und dem Steamrose-Festival im September 2019. „ Das sind alles Events, die Forst überregional bekannt machen. Und gerade ein Positiv-Image der Stadt ist auch für den längerfristigen Strukturwandel in der Region unbedingt erforderlich.“, ist sie sich sicher.
Auch die drei Begrüßungsmappen für Zuzügler, für junge Eheleute und Neugeborene gehören für sie zur Willkommenskultur einfach dazu.
Viele Dinge sind im Laufen, auch dank der guten Arbeit der Verwaltung, die die entsprechenden Fördermittel auf den Weg brachten. Das neue Dorfgemeinschaftshaus Klein Jamno wurde kürzlich übergeben, die Gubener Straße ist fertig. Die Sanierungen der Schwimmhalle in Forst und der Turnhalle Bademeusel liegen im Zeitplan für die Sanierung des Textilmuseums und der Radrennbahn sind die Fördermittel bewilligt. Für das Gewerbegebiet an der Autobahn gibt es Gespräche mit fünf weiteren Interessenten.
Noch nicht ganz zufrieden ist die Bürgermeisterin unter anderem mit den Kommunikationswegen, das betrifft auch die Internetseite der Stadt oder der Einsatz der social-media-Kanäle. Erfreulich hingegen: bis 2020 erhält die Stadt drei weitere WLAN-Hotspots.
Richtig verärgert hingegen ist Simone Taubenek, wenn ihr die Hände gebunden sind, weil andere Institutionen und Einrichtungen oder private Eigentümer von Immobilien und Industrieruinen nur zögerlich oder gar nicht reagieren. Das Ministerium schweigt noch immer beim Thema Beseitigung der Weltkriegstrümmer in der Neiße, Themen wie die Umgestaltung des Grenzübergangs oder die Nordumfahrung sind im Alleingang weder juristisch noch finanziell machbar. Aber auch Alltäglichkeiten wie der Ordnungszustand an manchen Ecken in der Stadt und der Umgang mit kommunalem Eigentum bereiten ihr Sorgenfalten.
Der jetzige Maßnahmenkatalog im Kontext Strukturentwicklung ist sehr umfangreich. Auch nach der Wahl der neuen Stadtverordnetenversammlung wird sich die Bürgermeisterin weiter dafür einsetzen, dass sich die Stadt Forst in naher und ferner Zukunft als lebens-und liebenswerter Ort in der Lausitz weiterentwickelt.

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