Ferienzeit, Reisezeit – Zeit auch zur Einkehr in gastliche Häuser. Endlich wieder. Die Wirtsleute, ob an der See, in Bayern oder hier in der Lausitz, haben grausige Zeiten hinter sich. Corona sperrte die Türen zu, in einigen Fällen auch für immer. Zum Glück haben sich wahre Schätzchen unserer Lebenskultur erhalten können, etwa die „Blaue Maus“ im Forster Ortsteil Groß Bademeusel mit lauschigem Ambiente. Rinderroulade, hausgemachte Sülze mit Bratkartoffeln, Pfifferlingspfanne oder Schnitzel mit Spargel stehen für Deutsche Küche und beste Referenzen für Touristen, die typische Lausitz suchen. Auch zum sonntäglichen Familienausflug empfehlen sich solche Lokale. Allerdings: So richtig „preisgünstig“ können sie nicht mehr sein, trotz allerbesten Willens. Führende Vertreter des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga räumen ein: „Preisanpassungen im Gastgewerbe sind dieses Jahr unumgänglich.“ Kosten für Energie, Lebensmittel und Personal klettern und klettern. Für Herrn Habeck und seine Grünen Freunde in Berlins noblen Häusern kein Problem – aber wie kommt die Familie mit Kinderchen zurecht, wenn die Zeche fürs Sonntagsessen schon dreistellig wird?
Die wirklichen Sorgen bleiben bei den Wirten hängen. Es kann unserer Gesellschaft nicht gleichgültig sein, wenn die „Blauen Mäuse“ in die Ecke gedrängt werden, um langsam auszusterben und die Gastronomie allein von den fleißigen Großfamilien der China-, Griechen- oder Italo-Lokale bestritten wird. Niemand muss hungern oder dursten, gewiss nicht. Aber allein das Verschwinden der einst beliebten Sportplatz- und Gartenkneipen und so vieler Dorfschänken hat das soziale Klima im Flachen Land deutlich abgekühlt. Es macht wenig Sinn, mit Großprojekten touristische Ziele aufzutürmen, wenn es am Wegesrand die „Blauen Mäuse“ nicht mehr gibt, die eigentlich den Reiz einer Landschaft, ihre Kultur und ihren Charme ausmachen. Kehren Sie ein, so lange die da sind! J.H.
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