Altes Forst: Im Haus der Textilarbeiter fanden viele Veranstaltungen statt

Schützenhaus
Zu sehen ist das Forster Schützenhaus, welches nach 1945 als “Haus der Textilarbeiter” bekannt war.

Viele Lausitzer schrieben ihre Erinnerungen zum Bild des Schützenhauses. Dort fanden bereits vor dem Krieg große Veranstaltungen statt, nach 1945 wurde daraus das „Haus der Textilarbeiter“. Für Kinder gab es zu Weihnachten Märchenspiele, für die größeren Tanzstunden. Ab den 50er-Jahren endete mit einem Ball für viele ihre Schulzeit, für andere begann mit der „Jugendweihe“ der Eintritt in die Erwachsenenwelt, viele fanden später ihren Partner fürs Leben.
Ihre berufliche Laufbahn starteten dort die zwei bekannten Forster Persönlichkeiten Manfred Mudlack und Klaus Helbeck, schreibt Berd Geister. Sie traten im Haus nach dem Krieg zusammen in einer Artistengruppe auf. Mudlack wurde später einer der erfolgreichsten Artisten der DDR, der seinen Sprung über sieben Pferde in vielen Manegen quer durch Europa zeigte. Klaus Helbeck entwickelte sich zu einem sehr erfolgreichen Turntrainer.
Mitte der 70er-Jahre wurde das Kulturhaus rekonstruiert. 1978 eröffnete es wieder. Mit einer Gaststätte im riesigen Saal, einem Webersaal und weiteren Gasträumen, blieb es eine der wichtigsten Forster Kultureinrichtungen. Im Mai 1988 wählte das Publikum Cathleen Melde zur ersten Forster Rosenkönigin.  Kurz vor der Währungsunion organisierten die Forster Tuchfabriken eine große Veranstaltung und gaben damit ihr letztes Geld aus, gekommen war sogar Andy Borg, für viele Frauen heiß begehrt – für ein Autogramm. Nach 1990 war im Saal eine Disko untergebracht, nebenan eine Spielothek.  Zur Zeit verfällt das einprägsame Gebäude, inzwischen befindet es sich im desolaten Zustand. Viele Forster sind darüber verärgert, da der große Saal noch für so manch fröhliche Stunde gut genutzt werden könnte.

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