Cottbus (h). Es sei unkompliziert gewesen, ihn zu gewinnen, sagte Kulturministerin Prof. Johanna Wanka gestern auf der Vollversammlung, als sie den als Nachfolger von Christoph Schroth verpflichteten Intendanten Martin Schüler einführte. Einer von hier seit Kindesbeinen, Operndirektor in Cottbus seit 1991 mit Regieerfolgen an großen deutschen Bühnen.
Die Zuhörenden wussten: Kein anderes Ziel hatte der aufstrebende Künstler im Sinn. Der Kontinuität im „bestens bestellten Haus“ gab er mit einer Geste und einem Wort in drei Richtungen Ausdruck: „Bitte, bitte, bitte“ – zur Bühne, zum Publikum, zu den Hausherren gewandt. Mit dreifachem Danke in gleicher Gestik war Schroth vor der Sommerpause auf eigenen Wunsch in den „Ruhe(los)-stand“ gegangen.
Schüler verspricht ein stabiles Drei-Sparten-Theater. Mehrspartenproduktionen – gleich zum Auftakt der „Sommernachtstraum“ sollen das Markenzeichen werden. Mit neuen Spielstätten (Shakespeare-Festtage im Hof der Alvenslebenkaserne, Mozart im Branitzer „Heckentheater“) und Reisegastspielen in Potsdam, Brandenburg und Frankfurt wolle man in der 1. Liga (im Gegensatz zu Energie) bleiben. Der Poesie und der Verzauberung im Theater will Schüler viel Raum geben.
Während Oberbürgermeisterin Karin Rätzel an die herausragende Rolle des Theaters „in Untiefen der DDR-Zeit“ und als „politische Bühne“ in den Wendemonaten erinnerte und zusagte, „angedachte Streichungen“ dank des Beistandes durch die Landespolitik nicht vorzunehmen, warnte Johanna Wanka vor Falschmeldungen. „Das Staatstheater Cottbus steht nicht zur Disposition, es hat Priorität“, versicherte sie. Die Finanzanteile Land/Stadt bleiben bei 51:49. Dessen ungeachtet sei über eine zweckmäßige Rechtsform nachzudenken: gGmbH oder Stiftung zum Beispiel. Die Spielzeit beginnt am 7. September in Branitz.
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