Die TheaterNative C bleibt auf Kurs

Fester Händedruck: Gerhard Printschitsch (l.) setzt auf Nachfolger Matthias Gröpner als Intendant der Kleinen Komödie
Fester Händedruck: Gerhard Printschitsch (l.) setzt auf Nachfolger Matthias Gröpner als Intendant der Kleinen Komödie

Cottbus (h.) Dass es freie Theater trotz phasenweise großzügiger staatlicher Förderung nie leicht hatten in der Kulturlandschaft, hat den Gründer und Noch-Intendanten der TheaterNative C, Gerhard Printschitsch, nie irritiert. Im Gegenteil: Je brisanter die Herausforderungen wurden, als in seine altersbedingten Übergabeversuche auch noch Corona mit Spielverboten funkte, umso fulminanter wurden die Projekte. „My Fair Lady“ als Inszenierung mit dem bisher größten Personaleinsatz wurde dieses Jahr wochenlang ausverkauft mit größtem Beifall gespielt.
Eine ideale Referenz für Matthias Greupner, der den sonnigen Herbst nutze, im städtischen Kulturamt und beim brandenburgischen Kulturministerium Rückendeckung für seinen Einstieg als Intendant dieser Kleinen Komödie zu finden. „Es gibt ein großer Interesse, dieses wichtigste Freie Theater in Süden Brandenburgs zu erhalten und weiterhin zu fördern“, fand Printschitschs Wunschkandidat für seine Nachfolge heraus. Der einst am Cottbuser Stadttheater engagierte Schauspieler und Regisseur aus Österreich gründete das freie Schauspiel 1989 zusammen mit Siegfried Wallendorf (1939-2011). Ambitioniertes Theater sorgte für volle Häuser in den Stadthallenklubs, später auch großartige „Jedermann“-Abende vor der Kahrener Kirche in prominenten Besetzungen mit dem Salzburger Leon Boden und dem Berliner Wolfgang Bahro. „Unsere Bestimmung haben wir in den letzten Jahrzehnten mit Singspielen und volkstümlicher Komödie gefunden“, sagt Gerhard Printschitsch. Er freue sich nach jeder Vorstelleng, wenn die Gäste vergnügt gestimmt das Theater verlassen. Mit den Sommertheatern wurde die TheaterNative C zur festen Kulturmarke für Cottbus. Rund 220 Vorstellungen leiste das kleine Ensemble pro Spielzeit. Die beiden Corona-Jahre überstand es nur durch120 000 Euro Zuschuss vom Kulturministerium. „Es war schlimm, wenn kein Vorhang aufgeht, aber jeden Tag Rechnungen kommen“, sagt Printschitsch, der nun zum 1. Januar 2023 ein gut bestelltes Haus übergeben kann. Mindestens sechs Versuche des Führungswechsels waren bisher misslungen.
Matthias Greupner, bekannt von den „Sachsen-Dreiern“ ist nicht nur bühnenerfahren, sondern kennt auch die wirtschaftlichen Klippen der freien Kunst, spielte Theater in der Ich-AG, war Mitbegründer in Berliner Theatervereinen und zuletzt Aktivist der Bunten Bühne Lübbenau.

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